Fünf Bischöfe zu Gast in Querfurt

von 6. März 2009

Evangelische und katholische Christen feiern am 7. und 8. März den heiligen Bruno von Querfurt, einen Missionar von europäischem Rang. Anlass ist der 1000. Todestag des einstigen Hofkaplans Kaiser Ottos III., der sich besonders um die friedliche Verbreitung des christlichen Glaubens im Osten Europas bemühte. In seinem Geburtsort Querfurt gedenken des Heiligen neben den hiesigen Bischöfen Axel Noack und Gerhard Feige auch die drei polnischen Bischöfe Jerzy Mazur aus Elk, Stanislaw Stefanek aus Lomza und Janusz Jagucki aus Warschau.

Die Feiern beginnen am Samstag in der einst von Bruno gestifteten Burgkirche Querfurts; dort singt ab 17 Uhr die Querfurter Kantorei. Dem Konzert folgt ein Empfang im evangelischen Gemeindezentrum der Stadt. Am Sonntag laden die Bischöfe um 10 Uhr zu einem Festgottesdienst in die katholische Kirche des Ortes ein, besichtigen am Nachmittag Stadt und Burg und beenden die Feiern 17 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Burgkirche.

Bruno von Querfurt wurde 974 geboren. Dort besuchte er die Magdeburger Domschule, deren Stiftsherr er dann wurde. Im Jahre 996 begleitete er Kaiser Otto III. auf dessen Italienzug. In Italien trat Bruno in ein Kloster ein und wurde Mönch. Im Jahr 1004 weihte man ihn in Merseburg zum Erzbischof für die Ostmission. Brunos Wege führten ihn daraufhin über Ungarn bis nach Kiew. Schließlich verfügte Papst Gregor V., dass Bruno von Querfurt als Missionar die heidnischen Pruzzen bekehren sollte. Die aber widersetzten sich: 1009 wurde er von ihnen gefangen genommen. Ihm wurden Hände und Füße abgehauen. Am 9. März 1009 starb Bruno von Querfurt.

Über Bruno – auch Brun genannt – wird folgende Geschichte überliefert: Bruns Bruder Gebhard I. war mit Sophia von Mansfeld verheiratet. Sophia bekam neun Kinder auf einmal. Von diesen neun Kindern wurden acht auf den Namen Brun getauft, einer auf den Namen Burkhard. Nur Burkhard wurde von Sophia angenommen, die anderen acht Kinder sollten in einem Brunnen ertränkt werden. Brun rettete die acht Kinder im letzten Moment und ließ sie heimlich großziehen. Die Kinder sollen alle Geistliche geworden sein.

Neben Thietmar von Merseburg gilt Bruno von Querfurt als der bedeutendste Chronist seiner Zeit. Er verfasste unter anderem eine Vita über sein großes Vorbild Adalbert von Prag. Eine weitere wichtige Quelle ist zudem sein Briefwechsel mit Kaiser Heinrich II.