Helikopter begrünt Tagebau im Flug

von 28. Mai 2011

Der Helikopter AF 350 (850 PS, Tragfähigkeit 1,4 Tonnen) war zwischen dem 23. und 25. Mai 2011 im Dauereinsatz über dem Tagebau "Vereinigtes Schleenhain" bei Zeitz. Pilot Walter Koopmann versprühte pro Hektar etwa 15.000 Liter einer Spezialmischung aus Wasser, Dünger, Zellulose, Saatgut und Kleber. Eine Ladung wurde innerhalb von drei Minuten verteilt. Dann musste der 1.000-Liter-Behälter aus einer Flughöhe von etwa sieben Metern zum Boden herabgelassen und nachgefüllt werden. An den drei Tagen wurden nahe der Ortschaft Deutzen über 13 Hektar Betriebsfläche begrünt sowie über fünf Hektar Tagebauböschung versiegelt. Weitere mehr als 35 Hektar wurden bereits auf konventionelle Art und Weise begrünt.

Das Bergbauunternehmen reagiert mit den umfangreichen Maßnahmen auch auf die außergewöhnlichen Beeinträchtigungen der Nachbarschaft, die in den vergangenen Tagen und Wochen durch extreme Wetterlagen verursacht wurden.

Die grüne Kohle, die durch Zwischenbegrünung freiliegender Kohlebestände mit einer Saatmischung aus trockenresistenten Gräsern und Kräutern entsteht, ist eine Erfolgsgeschichte. „Die Methode ist effektiv und bewährt und trägt vor allem dazu bei, dass wir mehr Akzeptanz bei unseren Nachbarn erreichen können“, so Mike Fischer, Betriebsführer Produktion Tagebau "Vereinigtes Schleenhain". Anfänglich sollte die grüne Kohle nur auf Betriebsflächen mit einer langen Liegezeit zur Vermeidung von Staubemissionen zum Einsatz kommen. Nach den ersten positiven Ergebnissen zur Staubprävention wird diese Methode nun auch auf Kohleflächen mit einer kürzeren Liegezeit angewendet. Im Tagebau Vereinigtes Schleenhain werden in diesem Jahr fast 55 Hektar zwischenbegrünt. Im Tagebau Profen sind es über 265 Hektar. Im Frühjahr wurden davon bereits 86 Hektar begrünt. Weitere rund 40 Hektar werden Anfang Juni folgen. Damit sind in den aktiven Abbaufeldern der MIBRAG-Tagebaue mehr als ein Drittel der gesamten Betriebsfläche mit Grünland überzogen.

Die Zwischenbegrünung übernimmt die GALA-MIBRAG-Service GmbH, die sich im Auftrag der MIBRAG außerdem um die land- und zunehmend auch die forstwirtschaftliche Rekultivierung der Kippenflächen, um Wegebau und Oberflächenentwässerung zur Erschließung neuer Flächen sowie um die Pflege der Schutzpflanzungen kümmert. „Das ist jedes Jahr ein großes Pensum und ein hoher Qualitätsanspruch, dem wir uns stellen“, erklärte Marcel Schmidt, Geschäftsführer der GALA-MIBRAG-Service GmbH. Die beiden Tagebaue sind mit fast 110 Hektar Schutzpflanzungen umgeben. Weitere Maßnahmen zum Immissionsschutz sind der gezielte Einsatz von Wassersprühanlagen, das kontinuierliche Benetzen von Fahrwegen und die Pflege der Schutzpflanzungen. Dazu sind bis zu sechs Fahrzeuge mit Wasser rund um die Uhr in beiden Tagebauen unterwegs. MIBRAG setzt 2011 etwa 1,3 Million Euro für die Gestaltung von neuen Landschaften, Begrünungsmaßnahmen und Schutzpflanzungen ein.