Q-Cells steckt tief in der Kreide

von 10. August 2011

Der Solarzellenhersteller Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen hat arge Probleme. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal dieses Jahres ein Minus von 354,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Großteil davon ist auf Wertberichtigungen an den deutschen Werken zurückzuführen. Doch auch um diese Effekte bereinigt, steht ein operatives Ergebnis von minus 24,4 Millionen Euro. Nach Unternehmensangaben erwarte man auch im gesamten Jahr ein dreistelliges Millionenminus.

Treffen wird es vor allem die deutschen Mitarbeiter. Nachdem bereits vor zwei Jahren 500 Beschäftigte entlassen wurden, folgen nun weitere. So soll die Produktionskapazität für Solarzellen am Unternehmenssitz in Bitterfeld-Wolfen dauerhaft auf 50 Prozent reduziert werden. In der Verwaltung sollen 25 bis 30 Prozent der Kosten durch die Fokussierung von Aufgaben sowie die Verschlankung der Organisationsstrukturen und Prozesse eingespart werden, heißt es. “Bei der Straffung der Organisationsstrukturen und der Anpassung der Produktion sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden.”

Stattdessen will Q-Cells die Fertigung auf hoch wirtschaftliche Anlagen, insbesondere im malaysischen Werk, verlagern. Die Fabrik wird für das zweite Halbjahr voll ausgelastet sein, so Q-Cells. Auf diese Weise sollen Kosten gesenkt werden. Ein malaysischer Arbeiter verdient nur den Bruchteil deutscher Beschäftigter.