Schicht im Schacht

von 27. Oktober 2017

Professor Jürgen Mittag von der Deutschen Sporthochschule Köln, der auch Vorstandsmitglied der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets ist, berichtete über die Arbeits- und Lebenswelten der Bergmänner im Ruhrgebiet – damals, heute und morgen. Der Beruf des Bergmanns ist immer noch ein Inbegriff für harte und beschwerliche Arbeit. Zusammen mit den Arbeitern der Montanindustrie prägten die Bergleute grundlegend das Ruhrgebiet, die weltweit größte Bergbauregion. Seit dem 19. Jahrhundert haben das Ruhrgebiet und die Arbeit der Bergmänner drastische Veränderungen erfahren, am deutlichsten zu sehen am anhaltenden Strukturwandel in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die letzte noch aktive Zeche im Ruhrgebiet wird 2018 schließen.

Schon vor 50 Jahren wurde der Schacht Plötz geschlossen. Bergingenieur Gert-Dieter Sabinarz, ehemaliger Schicht- und Reviersteiger dieser Zeche, berichtete aus diesem Anlass über die Entwicklung des Steinkohlenbergbaus in Sachsen-Anhalt. Auf Übersichtskarten zeigte er die Steinkohlenfunde um Halle und Umgebung sowie die Lage der ehemaligen Schächte. Zudem hatte er Übersichtskarten von Kohlenablagerungen aus Plötz mitgebracht. Sabinarz berichtete über den Arbeitsalltag der Kumpel sowie über die sozialen Maßnahmen für die Bergleute anlässlich der Schließung der Zeche im Jahre 1967.

Musikalisch umrahmt wurden die Vorträge im Innenhof des Europäischen Kulturzentrums vom Blasorchester Melonas unter der Leitung von Wolfram Block. Großen Anklang fand dabei das Steigerlied, das die Musiker in verschiedenen Versionen darboten.

Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit einem kleinen Empfang, der den Charakter eines Erntedankfestes hatte.