Schmallenberg-Virus in Sachsen-Anhalt nachgewiesen

von 2. Februar 2012

Das Schmallenberg-Virus hat nun auch Sachsen-Anhalt erreicht. Es ist in zwei Betrieben im Salzlandkreis und einem Betrieb im Harzkreis – alles Schafhaltungsbetriebe – nachgewiesen worden. Entsprechende Verdachtsfälle haben sich jetzt durch Untersuchungen des Friedrich-Löffler-Institutes (FLI) bestätigt.

Das Virus ist für Menschen nach bisherigen Erkenntnissen ungefährlich. Es befällt vor allem Rinder, Schafe und Ziegen. Alle Rinder-, Schaf- und Ziegenhalter sind aufgefordert, bei vermehrten Aborten, Totgeburten oder Missbildungen bei Kälbern oder Lämmern den zuständigen Amtstierarzt hinzuzuziehen und vorsorglich eine diagnostische Abklärung zu veranlassen.

Die Verbreitung des Erregers erfolgt vermutlich vorrangig durch Insekten wie Gnitzen oder Mücken. Betroffen sind neben Deutschland derzeit auch Belgien, Großbritannien, Frankreich und die Niederlande. Die Krankheit wird offenbar nicht von Tier zu Tier übertragen.

Die Erkrankung macht sich beim Rind durch Milchrückgang, Fieber und Durchfall bemerkbar. Die Symptome verlaufen in der Regel mild und klingen innerhalb weniger Tage ab. Das Virus kann jedoch den Fötus infizieren und zu schweren Schädigungen führen. Neben Aborten und mumifizierten Feten sind insbesondere Früh- oder Totgeburten sowie die Geburt lebensschwacher, missgebildeter Lämmer und Kälber typisch.

Eine Therapie der erkrankten Tiere ist derzeit nicht möglich. An der Entwicklung eines Impfstoffes wird gearbeitet.