Seismische Ereignisse im Raum Zappendorf

von 13. November 2012

Im Anschluss an einen Überblick über die Geschichte und die geologische Situation im Umfeld des Grubenfeldes Salzmünde haben interessierte Bürgern die Möglichkeit wahrgenommen, mit Fachleuten, Behördenvertretern und Vertretern der GTS die Ursachen der seismischen Ereignisse zu diskutieren.

So wurde durch die GTS und das LAGB erläutert, dass die Ursachen für die Bodenunruhen mit Magnituden von bis zu 2,0 derzeit noch nicht abschließend geklärt sind. Sie könnten sowohl natürlichen Ursprungs wie auch vom Altbergbau verursacht sein.

Das Grubenfeld Salzmünde mit einer Ausdehnung von lediglich 350 m mal 900 m gilt durch Feststoffversatz während der aktiven Bergbautätigkeit und späteres Einbringen von hochmineralisierten Salzlösungen, die eine zusätzliche Stabilisierung des Grubengebäudes bewirken, als sicher verwahrt.

Für eine exaktere Ortung und Überwachung künftig nicht auszuschließender seismischer Ereignisse hat sich der Grubenbetreiber bereiterklärt, weitere Messepunkte in Zappendorf, Köllme und Müllerdorf zu installieren, um das firmeneigene Überwachungsnetz der Grubenfelder Teutschenthal und Angersdorf auszubauen und auf das Grubenfeld Salzmünde auszuweiten.

Genehmigungsantrag wird neu ausgearbeitet

Der Grubenbetreiber hat seinen Antrag für das Genehmigungsverfahren für den Bau und den Betrieb einer Dickstoffversatzanlage in Angersdorf im Mai 2012 zurückgezogen und erarbeitet momentan die Antragsunterlagen gemäß Bundesimmissionsschutzgesetz neu.

Die Vorgaben des Bundesimmissionsschutzgesetzes sowie alle bergrechtlichen Sachverhalte, aber auch die Hinweise des Verwaltungsgerichts Halle werden in diesem öffentlichen Genehmigungsverfahren gebührend zu berücksichtigen sein. Insbesondere wird mit den Antragsunterlagen der Umfang des bestehenden Langzeitsicherheitsnachweises überprüft und gegebenenfalls fortgeschrieben. Die erforderlichen Gutachten und Nachweise – insbesondere die Konzepte zum Nachweis der langzeitsicheren Verwahrung der Schächte sowie der Nachweis der Geeignetheit des Dickstoffversatzmaterials – werden derzeit von externen international renommierten Fachinstituten erarbeitet.

Ein neues Konzept für eine optimierte Laugen- und Solenbewirtschaftung im gesamten Grubengebäude mit der Speicherung aller Fluide im stabilen Steinsalzhorizont liegt bereits vor. Damit wird eine weitere Ausbreitung von Lösungen im Grubenfeld Angersdorf gestoppt, die unter Umständen durch Lösungsprozesse zu einer weiteren Entfestigung des Gebirges führen können.

Die Planungen des Grubenbetreibers zur Sicherung des Grubenfeldes Angersdorf sehen zunächst einen Probebetrieb in ausgewählten, lufterfüllten Kammern im Leine-Steinsalz vor, um die aus geomechanischer Sicht zu definierenden Anforderungen an den Versatzstoff festzuschreiben. Die GTS überprüft momentan ihren selbst entworfenen und ambitionierten Zeitplan für die weiteren Schritte im Rahmen des Antragsverfahrens und wird diesen Ende November 2012 präzisieren. Im Anschluss daran erfolgt eine entsprechende Mitteilung an die interessierte Öffentlichkeit.