Sovello-Chef fordert Rettungsschirm für Solarindustrie

von 22. Mai 2012

    Vor dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten an diesem Mittwoch sagte Beutel, er erwarte von dem «kleinen Solargipfel» kurzfristige Maßnahmen gegen Preisdumping auf nationaler und auf EU-Ebene. Die Forschung in Deutschland müsse zudem gezielt gefördert werden.    Beutel kündigte auch an, sich einer Anti-Dumping-Klage auf EU-Ebene anschließen zu wollen. Dabei geht es um zu niedrige Preise von chinesischen Herstellern, die vom Staat gestützt werden. In den USA waren bereits Strafzölle verhängt worden – unter anderem auf Betreiben einer Tochter der deutschen Solarworld.    «In einem freien und weitgehend fairen Welthandel kann und wird Sovello sich als wettbewerbsfähiger Technologieführer durchsetzen», erklärte Beutel. Selbst chinesische Firmen erwirtschafteten derzeit signifikante Verluste.    Sovello mit rund 1200 Mitarbeitern in Bitterfeld-Wolfen hatte vergangene Woche Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. «Die Forderungen nach entsprechenden politischen Rahmenbedingungen sind richtig und wichtig», sagte der gerichtlich eingesetzte vorläufige Sachwalter laut Mitteilung. Er forderte zudem Sonderregelungen bei der Kurzarbeit, um auf Preiskämpfe reagieren zu können. Sovello arbeitet seit dem Insolvenzantrag mit gedrosselter Produktion.    Neben Sovello hatten in den vergangenen Monaten eine Reihe von Solarfirmen Insolvenz angemeldet, darunter auch der frühere Weltmarktführer Q-Cells ebenfalls aus Bitterfeld-Wolfen.