Startschuss für das schnelle Internet im Landkreis Mansfeld-Südharz

von 26. Oktober 2020

Dies ist nach jahrelanger Planungs- und Realisierungsphase ein Meilenstein für die Kommunen und den gesamten Landkreis, von dem Ausbau profitieren 22.000 Haushalte und 1.683 Gewerbetriebe bzw. Firmen.

Mit der Inbetriebnahme der geförderten Breitbandnetze in den Städten Sangerhausen, Arnstein, Hettstedt, Allstedt, Lutherstadt Eisleben sowie der Verbandsgemeinde Goldene Aue, der Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land und der Gemeinde Südharz verbessert sich für tausende Bürgerinnen und Bürger und hunderte Firmen die Anbindung an das Internet. Die Bürgerinnen und Bürger können die Datenautobahn nunmehr mit mindestens 50 Mbit/s nutzen, Firmen/Gewerbetreibende mit mindestens 100 Mbit/s.

Landrätin Dr. Angelika Klein erklärte: „Ab heute sind Datenraten möglich, von denen tausende Bürgerinnen und Bürger bisher nur träumen konnten und die die Firmen herbeigesehnt haben. Es ist ein sehr guter Tag für die Menschen und die Wirtschaft im Landkreis. Vor allem in den Firmen, die händeringend auf leistungsfähige Datenverbindungen angewiesen sind, um am Markt zu bleiben oder neue Geschäftsfelder aufzubauen, wird man aufatmen.“

Im Zuge des Ausbaus haben Bund und Land im Landkreis bisher 8,5 Millionen EURO in den Breitbandausbau in den beiden Förderbereichen ELER und EFRE investiert.

Die Länge der Kabelgräben, die gezogen werden mussten, beträgt über 70 Kilometer.

105 neue Netzverteiler wurden aufgestellt.

Die Telekom Deutschland GmbH als Vertragspartner des Landkreises hat dafür mehr als 240 km neue Glasfaser verlegt und circa 470 Verteiler neu aufgestellt oder mit moderner Technik aufgerüstet. Das neue Netz ist so leistungsstark, dass Arbeiten und Lernen zuhause, Video-Konferenzen, Surfen und Streamen gleichzeitig möglich sind.

Die Übergabe der Netze (Lose) in der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra, der Stadt Mansfeld und der Stadt Gerbstedt folgen zeitnah in den nächsten Wochen.

Die Telekom Deutschland GmbH als Vertragspartner des Landkreises hat diese Netze im Auftrag des Landkreises in den letzten zwei Jahren errichtet.

Verzögerungen gab es bei Ausbau durch fehlende Tiefbaukapazitäten, Engpässe in der Bereitstellung der technischen Komponenten und die Insolvenz einer bereits gebundenen Baufirma.

Hintergrund:

Vor gut zwei Jahren erfolgte der Startschuss für den geförderten Breitbandausbau im Landkreis. An jedem Tag, es war der 7. Juni 2018, wurden in der Halleschen Straße in Lutherstadt Eisleben die ersten Glasfaserleitungen im Landkreis verlegt.

Grundsätzlich erfolgte und erfolgt eine Förderung des Ausbaus leistungsfähiger Breitbandverbindungen nur, wenn eine Wirtschaftlichkeitslücke beim Ausbau der schnellen Internetverbindungen erkennbar ist.

Dies heißt, dass ein Eigenausbau durch die Netzbetreiber unwirtschaftlich ist, weil in einem bestimmten Gebiet zu wenige Kunden die Leistung „schnelles Internet“ ordern.

Nicht förderfähig sind Gebiete, in denen das Breitbandinternet bereits heute eine Leistung von 30 Megabit je Sekunde oder größer besitzen.

Im Landkreis Mansfeld-Südharz wurden vor Beginn aller Planungen die Gebiete ermittelt, in denen Telekommunikationsunternehmen einen Regelausbau vornehmen. Für diese Gebiete gab und gibt es keine Förderung.

Zudem wurden die Gebiete ermittelt, in denen es bei einem Ausbau zu einer Wirtschaftlichkeitslücke kommt.

Für diese Gebiete wurde im Rahmen eines öffentlichen Verfahrens ein Telekommunikationsanbieter gesucht, der diese mit finanzieller Unterstützung ausbaut. Den Zuschlag für den Landkreis erhielt die Deutsche Telekom AG.

Mit der noch ausstehenden Übergabe der geförderten Breitband-Netze in der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra, der Stadt Mansfeld und der Stadt Gerbstedt wird die erste Ausbaustufe abgeschlossen.

Es schließt sich eine zweite Ausbaustufe an.

In dieser zweiten Ausbaustufe sollen die restlichen weißen Flecken im Landkreis, welche derzeit lediglich eine Internet-Bandbreite von unter 30 Megabit je Sekunden nutzen können, ausgebaut werden.

Das betrifft rund 6.957 Haushalte bzw. Gewerbebetriebe. Diese fehlen in der ersten Ausbauphase, was auf Fehler bei der Ermittlung der Adresspunkte im Landkreis in der Planungsphase zurückzuführen ist, auf den die Kreisverwaltung keinen Einfluss hatte.

Nur zum Vergleich: Im Landkreis gibt es über 50.000 Adresspunkte.

Diese 6.957 bisher nicht berücksichtigten Adresspunkte werden mit einem hochwertigen Glasfaseranschluss (FTTB/FTTH) versorgt.

Da eine vom Land engagierte Beraterfirma für die „vergessenen“ Adresspunkte verantwortlich zeichnet, erwarten die Kommunen und der Landkreis, dass das Land die Kosten für den Ausbau dieser Punkte übernimmt.

Ziel des Landkreises Mansfeld-Südharz ist es, den entsprechenden Ausbauvertrag im nächsten Jahr zu unterzeichnen. Ab Vertragsunterzeichnung sind dann vier Jahre „Bauzeit“ einzuplanen.