Sucht, Beziehung und Familie

von 29. Oktober 2015

Als Experte weiß er, wie schwer es die Lebenspartner haben – weil sie Mitleid haben und helfen wollen. Aber auch, weil sie selbst einem großen Leidensdruck ausgesetzt sind. „Außenstehende sind mit einem Urteil über die Familiensituation schnell bei der Hand. Es fallen Worte wie ‚Co-Alkoholiker‘, es wird empfohlen, den Abhängigen zu verlassen. Nichts davon hilft den Betroffenen“, ist sich der Psychotherapeut sicher.

Die PARITÄTISCHE Sucht- und Drogenberatungsstelle (drobs) Sangerhausen lädt am Montag, 16. November, am 16 Uhrzum Vortragsabend ein. Jan-Hinrich Obendiek spricht über Beziehungsmuster in Partnerschaften, bei denen Suchterkrankungen vorliegen. „Denn Lebenspartner und die bestehenden Beziehungen müssen in die Therapie einbezogen werden. Sie sind ebenso wichtig wie der Abhängige selbst.“

Im Laufe des Abends werden alle Gäste die Möglichkeit erhalten, den Fragebogen „EXIS“ auszufüllen, auf Wunsch auch anonym. EXIS steht für „Erleben in sozialen Systemen“ und ermöglicht Therapeuten die Einschätzung von Beziehungen und Beziehungsmustern. Der Test wird ausführlich erklärt und vermittelt den Teilnehmern so einen umfassenden Blick auf das Thema „Sucht und Familie“.

Die Mitarbeiter der Drogenberatungsstelle stehen zu Gesprächen zur Verfügung. Ab 18 Uhr sind alle Interessierten herzlich in der Bahnhofstraße 33 willkommen. Ob selbst abhängig, Angehöriger oder einfach an dem Thema interessiert – der Vortrag wird jedem neue Denkansätze und Erkenntnisse auf den Weg geben.

Das Angebot ist kostenlos.

Thema: „Sucht und Familie“, Montag, 16. November 2015, 18 Uhr

Referent: Jan-Hinrich Obendiek, Leitender Sucht- und Familientherapeut der Fachklinik
„Alte Ölmühle“ in Magdeburg
Adresse: Drogen- und Suchtberatungsstelle (drobs) Sangerhausen,
Bahnhofstraße 33, 06526 Sangerhausen