Telekom plant in der Börde gigantisches Rechenzentrum

von 23. Oktober 2012

Im ersten Schritt sollen in Biere, einem Ortsteil der Gemeinde Bördeland, rund 5000 Quadratmeter Fläche für Prozessoren und Speicher entstehen. An diesem Mittwoch ist der erste Spatenstich geplant. Dazu wird auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erwartet. Im ersten Quartal 2014 ist die Inbetriebnahme geplant. Wann der Ausbau des Zentrums weitergeht, will die Telekom von der Kundennachfrage abhängig machen. Ob es beim Endausbau in einigen Jahren dann tatsächlich das größte Rechenzentrum in Deutschland ist, steht daher noch in den Sternen. In Frankfurt am Main bietet etwa eine Firma nach eigenen Angaben bereits 25 000 Quadratmeter Fläche an.

Benötigt werden die großen Rechenzentren, wenn Firmen ihre Daten mit Hilfe von Dienstleistern in die sogenannte Internet-Cloud (Wolke) auslagern. In den Rechenzentren liegen die Daten dann in der Regel viel sicherer, als etwa in den Kellern von Bürogebäuden. Zudem bietet die Telekom einen besonders hohen Ausfallschutz, weil Daten in zwei Rechenzentren in Magdeburg und in der Börde parallel gespeichert werden können.

Auch Verbraucher nutzen zunehmend die Dienste von Rechenzentren, etwa wenn sie ihre Fotosammlung mit Hilfe des Internets dort zentral speichern. Auch manche Mobiltelefone speichern automatisch eine Sicherungskopie des Terminkalenders oder Telefonverzeichnisses in der sogenannten Cloud.

Zur Höhe der Investitionen wollte sich die Telekom nicht äußern. Der Neubau in Bördeland und der Ausbau des schon bestehenden Zentrums in Magdeburg sollen zusammen rund 100 neue Arbeitsplätze bringen. Die Anbindung des Rechenzentrums an das Internet erfolgt über eigene, mehrfach ausgelegte Glasfaserleitungen, die direkt mit dem Netz der Telekom verbunden werden.

Bislang stehen große Rechenzentren unter anderem in Karlsruhe oder in Frankfurt. In Frankfurt ist auch der zentrale Netzknoten, wo Daten zwischen verschiedenen Anbietersystemen ausgetauscht werden.