Tunnelanschlag für Osterbergtunnel

von 19. Februar 2009

In Anwesenheit von Petra Wernicke, Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, des Landrats des Saalekreises, Frank Bannert, und den Verantwortlichen der Deutschen Bahn AG begann am 18. Februar 2009 der Weg der Tunnelbau-Mineure auf den 2,1 Kilometer langen Weg von der Querfurter Platte bei Steigra in den Hang des Unstruttals im südlichen Sachsen-Anhalt.
Der jetzt in Angriff genommene zweiröhrige Tunnel ist Teil der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8, der Neu- und Ausbaustrecke Nürnberg–Erfurt-Leipzig/Halle–Berlin. Ziel ist eine Verkürzung der Fahrzeit von München nach Berlin auf etwa 4 Stunden sowie eine Leistungssteigerung der Schienenverbindungen zwischen den Ballungszentren Deutschlands und Europas, u. a. in den Raum Leipzig/Halle. Gegenwärtig konzentrieren sich die Arbeiten auf die über 200 km langen Neubaustrecken vom Bayrischen Ebensfeld bis in den Raum Halle (Saale) in Sachsen Anhalt. Auf der 123 Kilometer langen Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle befinden sich die Bauzeitbestimmenden Ingenieurbauwerke (Tunnel, Talbrücken) in der Realisierung. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojekts Nürnberg–Berlin ist für 2017 vorgesehen, der Abschnitt Erfurt–Leipzig/Halle soll 2015 fertig sein.

Mit einer traditionellen Zeremonie und einer ökumenischen Andacht wurden die Landwirtschaft- und Umweltministerin Petra Wernicke sowie die Ehefrau des Landrats des Saalekreises, Christine Bannert, als Tunnelpatinnen für je eine der parallel verlaufenden Röhren des Osterbergtunnels als Patinnen in ihr Amt eingeführt. Sie wachen nach altem Glauben als Vertreterin der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Mineure, über einen glücklichen Weg durch den Berg.
Mit der Tunnelanschlagfeier ist nach einer halbjährigen Vorbereitung das erste Etappenziel auf der Großbaustelle erreicht. Zuvor musste auf 500 Metern Länge die Startbaugrube in einem so genannten Voreinschnitt errichtet werden. Der Tunnel wird in beiden Röhren im Sprengvortrieb von Nord nach Süd aufgefahren. Das Ausbruchmaterial gelangt auf kurzem Weg in einen nahegelegenen Tagebau. Anspruchsvoll ist die schräg nach unten verlaufende Vortriebsrichtung.

Direkt auf der Baustelle werden bis 2012 etwa 120 Bauleute arbeiten. Dann soll der Tunnel im Rohbau fertig gestellt sein. Für die Investition sind 120 Millionen Euro veranschlagt. Das Vorhaben wird nach einer europaweiten Ausschreibung von einer österreichischen Arbeitsgemeinschaft aus Tunnelbauspezialfirmen realisiert, die bereits viele einheimische Firmen und Arbeitskräfte vertraglich gebunden hat.