Verwirrung um Knochenfunde bei Brehna

von 18. Mai 2011

Einen grausigen Fund hatten Bauarbeiter am 14. Oktober vergangenen Jahres im zur Stadt Sandersdorf-Brehna gehörenden Roitzsch gemacht. Sie entdeckten mehrere Knochen. Die Polizei barg die Knochen und übergab sie dem Institut für Rechtsmedizin Halle (Saale) zur Begutachtung.

Nun steht das Ergebnis fest. Demnach handelt es sich bei den aufgefundenen Knochen überwiegend um menschliche Knochenteile von bis zu möglicherweise 19 Personen. Unter Berücksichtigung der Bodenverhältnisse und Beschaffenheit der Knochen könne von einer Liegezeit von mindestens mehreren Jahrzehnten, jedoch nicht von mehreren hundert Jahren ausgegangen werden, heißt es in einer Erklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei.

Die rechtsmedizinische Begutachtung habe deutliche Befunde erbracht, die auf ein höheres Lebensalter schließen lassen. Exakte Schätzungen des Lebensalters und Geschlechts seien jedoch nicht möglich gewesen. Die Auffindepositionen der Knochen entsprechen in keiner Weise der Lage nach einer rituellen und ordnungsgemäßen Bestattung. Typisch wäre das Auffindungsbild für Befunde nach einer Umbettung/Beräumung von regulären Grabfeldern. Hinweise, die als Zeichen einer Gewalteinwirkung auf eine Person oder Personengruppe zu werten wären, seien an den Knochen nicht feststellbar gewesen.