Via Crucis 2009

von 3. April 2009

Evangelische und katholische Christen erinnern am kommenden Sonntag (5. April, 18 Uhr) gemeinsam mit einem Kreuzweg an die Leidensgeschichte von Jesus Christus. An der "Via Crucis 2009" werden auch die beiden Bischöfe Axel Noack (evangelisch) und Gerhard Feige (katholisch) teilnehmen. Die Via Crucis ist ein Gottesdienst mit sechs Abschnitten, die an verschiedenen Orten stattfinden. Dabei wird ein großes Holzkreuz durch die Stadt getragen. An den Stationen hören die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Lesungen aus der Bibel, die von der Verurteilung und Hinrichtung Jesu handeln. Außerdem werden Passionslieder gesungen und Gebete gesprochen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich mehr etwa 600 Christinnen und Christen an der Via Crucis durch die Magdeburger Innenstadt.

Von der Kathedrale St. Sebastian zieht die Prozession zunächst zum Friedensplatz von dort weiter zum Hasselbachplatz, zum Spielplatz an der Leibnizstraße und zum Palais am Fürstenwall. Nach etwa eineinhalb Stunden endet die "Via Crucis" mit einem gemeinsamen Gebet im Dom St. Mauritius und Katharina. Neben den beiden Bischöfen beteiligen sich an dem Gottesdienst auch der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Magdeburg Michael Seils und Propst Josef Kuschel als erster katholischer Pfarrer der Stadt sowie Dechant P. Andreas Struck OPraem und Domprediger Giselher Quast. Zur Via Crucis sind alle Bürgerinnen und Bürger Magdeburgs eingeladen, auch wenn sie keiner Kirche angehören.

Bereits in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten suchten Gläubige in Jerusalem die Orte auf, an denen nach biblischem Bericht die Verurteilung, Geißelung und Kreuzigung Jesu stattgefunden haben soll. Hier gedachten sie seiner Leiden. In der Folge entstand die Tradition der Via Dolorosa, des Kreuzwegs. Pilgerfahrer brachten diese Gottesdienstform später nach Europa. Es entstanden zahlreiche Kreuzwege mit unterschiedlich vielen Stationen. Manche entsprachen in ihrer Länge exakt der Strecke in Jerusalem, die Jesus vom Palast des damaligen römischen Statthalters Pontius Pilatus, wo er verurteilt wurde, bis zur Richtstätte, dem Berg Golgatha, gelaufen ist.
In Magdeburg gehen Christen aller Kirchen diesen Weg öffentlich nun zum achten Mal. Am Palmsonntag 2001 wurde diese Tradition, nachdem sie bis dahin nur in den Kirchen gepflegt wurde, erstmals nach sehr langer Zeit wieder auf die Straße verlegt.