Weiteres Übergangsquartier für Erstaufnahme von Geflüchteten in Naumburg

von 17. Dezember 2021

Das Objekt war bereits während der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 und 2016 für diesen Zweck angemietet worden. Es sollen vorwiegend besonders gefährdete Personengruppen, wie Familien mit Kindern, Schwangere, vorerkrankte und ältere Menschen untergebracht werden. Sie werden zum Zeitpunkt der Verlegung nach Naumburg bereits zwei Monate in einer Zentralen Anlaufstelle untergebracht gewesen sein und verfügen somit über alle erforderlichen Untersuchungen und Behandlungen. Die untergebrachten Geflüchteten werden vorab negativ auf das Coronavirus SarsCoV2 getestet. Sollte es während der Unterbringung in Naumburg zu einem Ausbruchsgeschehen kommen, werden die betroffenen Personen in andere Einrichtungen verlegt. Gesichert wird das Objekt rund um die Uhr durch einen Wachschutz. Auch die soziale Betreuung wird gewährleistet.

Das Land
SachsenAnhalt prüfte seit Anfang November 2021 vorsorglich, ob und wie die Kapazitäten der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber kurz und mittelfristig erweitert werden können. Damit reagierte das Land darauf, dass die vorhandenen Plätze in den Einrichtungen in Halberstadt, Bernburg und Magdeburg wegen der geltenden Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der CoronaPandemie nicht vollständig genutzt werden können und deshalb die Kapazitäten andernorts aufgestockt werden müssen. „Wir wissen, dass die Situation durch die CoronaPandemie auch in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes derzeit sehr angespannt ist. Für die Migrationsagentur im Landratsamt ist das eine große Herausforderung. Sie ist damit für die ausländerrechtlichen Belange der Bewohner, für deren Asylbewerberleistungen und die Krankheitsversorgung zuständig. Dieser Aufgabe werden wir uns stellen“, so Landrat Götz Ulrich.

Hintergrund:

SachsenAnhalt hat eine bundesgesetzliche Verpflichtung, Asylbewerber aufzunehmen. Der Anteil an der bundesweiten Aufnahme wird nach dem „Königsteiner Schlüssel“ berechnet und beläuft sich für SachsenAnhalt auf 2,7 Prozent. Seit Anfang Oktober ist dabei ein deutlicher Anstieg bei den Zugängen zu verzeichnen gewesen. Das Übergangsquartier in Naumburg soll es ermöglichen, der Aufnahmeverpflichtung nachzukommen und gleichzeitig die Hygiene undSchutzmaßnahmen zur Eindämmung der CoronaPandemie in denErstaufnahmeeinrichtungen aufrechtzuerhalten.

Insgesamt kamen im Jahr 2021 bisher rund 2.700 Menschen an. Damit liegt dasZugangsgeschehen in etwa auf dem Niveau von 2018 und 2019, als insgesamt 2.800bis 2.900 Asylbewerber registriert wurden.

Im Burgenlandkreis leben zurzeit gut 4.000 Menschen aus so genanntenDrittstaaten, also mit einer Herkunft außerhalb der Europäischen Union. Davonsind knapp 300 Asylbewerberinnen und Asylbewerber.