1000 Jahre Geld in Sachsen-Anhalt

1000 Jahre Geld in Sachsen-Anhalt
Vorder- und Rückseite eines Sachsenpfennigs aus der Zeit zwischen 985 und 1000. Foto Classical Numismatic Group
von 25. Mai 2023 0 Kommentare

Vom Sachsenpfennig bis zur EC-Karte

Vor gut 1000 Jahren wurden im heutigen Sachsen-Anhalt unter Otto dem Großen die ersten Münzen geprägt. Der Sachsenpfennig und der Otto-Adelheid-Pfennig sind einige der frühesten Beispiele für Geld aus Sachsen-Anhalt. Inzwischen verschwindet Bargeld mehr und mehr aus dem Alltag der Sachsen-Anhalter.

 

Das Bargeld verschwindet.

Im Jahr 2021 wurden laut einer Studie der Deutschen Bundesbank nur noch 58 Prozent aller Bezahlvorgänge in Deutschland mit Scheinen und Münzen getätigt. Für 29 Prozent sind inzwischen hingegen Debit- und Kreditkarten verantwortlich. Die restlichen 13 Prozent teilen sich Lastschrift-, Online- oder mobile Bezahlverfahren.

Silber aus dem Oberharz stand am Anfang der gut tausendjährigen Geschichte des Geldes in Sachsen-Anhalt: Wohl unter Otto dem Großen (*912 in Wallhausen, Mansfeld-Südharz – †973 in Memleben, Burgenlandkreis) wurde das Edelmetall erstmals im östlichen Stammesherzogtum Sachsen zu Münzen verarbeitet. Zu den ältesten und häufigsten Münzen zählen der “Sachsenpfennig” und der “Otto-Adelheid-Pfennig” (bei Letzterem ist jedoch strittig, ob Otto der Große oder sein Enkel Otto III. gemeint ist), die rund hundert Jahre später von den sogenannten “Dünnpfennigen” abgelöst wurden.

Münzstätten für diese frühen Pfennige waren im 10. und 11. Jahrhundert wahrscheinlich Magdeburg, Hildesheim, Goslar, Halberstadt, Quedlinburg, Merseburg, Naumburg, Zeitz, Meißen und Halle. Eine zweifelsfreie Zuordnung einzelner Münztypen zu urkundlich erwähnten Münzstätten ist unter Experten jedoch umstritten.

 

Mit den Anfängen des Geldes im heutigen Sachsen-Anhalt beschäftigt sich die Numismatische Kommission, ein Arbeitskreis im Landesheimatbund Sachsen-Anhalt, die am 2. und 3. Juni 2023 zum nunmehr 20. Treffen der Freunde der Mittelalternumismatik in das Kulturhistorische Museum Magdeburg einlädt.

Nationale und internationale Experten werden dort über neue Münzfunde und numismatische Forschungsergebnisse in Sachsen-Anhalt sprechen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf Otto dem Großen, dessen Todestag sich in diesem Monat zum 1050. Mal jährt.

 

Literaturhinweis:

Jens Bullerjahn & Michael Thöne: Deutschland und sein Geld. Öffentliche Finanzen zwischen Anspruch, Alltag und Krisen. (Friedrich-Ebert-Stiftung, 2022)

         

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