„100% MENSCHWÜRDE – ZUSAMMEN GEGEN RASSISMUS“ – 5. BILDUNGSWOCHEN GEGEN RASSISMUS MIT BUNDESWEITEM AUFTAKT IN HALLE

von 3. März 2016

In diesem politischen Umfeld setzt “Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage” mit den Bildungswochen gegen Rassismus ein deutliches Zeichen. Sie finden im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus” deutschlandweit statt. In Halle werden sie bereits zum fünften Mal und erneut unter Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters von Halle Dr. Bernd Wiegand veranstaltet. Zahlreiche städtische Akteure, u.a. Gewerkschaften, Schulen, Familienzentren und Vereine beteiligen sich mit Lesungen, Workshops, Ausstellungen, Stadtrundgängen, Vorträgen, Diskussionen, Filmvorführungen und Aktionstagen.

BUNDESWEITE AUFTAKTVERANSTALTUNG, DO, 10.03.2016, 16:00 – 18:00 UHR, STADTHAUS HALLE

Eröffnet werden die Bildungswochen gegen Rassismus in diesem Jahr mit der bundesweiten Auftaktveranstaltung der _Internationalen Wochen gegen Rassismus_, die Halle in diesem Jahr ausrichtet. Neben dem Innenminister HOLGER STAHLKNECHT (CDU) werden u. a. die Fraktionsvorsitzenden der im Landtag vertretenen Parteien, Vertreterinnen der Zivilgesellschaft SOWIE DR. JÜRGEN MICKSCH, Vorsitzender des Interkulturellen Rates und FRITZ PLEITGEN, Botschafter gegen Rassismus und Journalist, erwartet.

“Wir erleben derzeit, wie im Angesicht großer humanitärer und gesellschaftlicher Herausforderungen rechte Kräfte zunehmend Einfluss auf politische Debatten gewinnen”, so Christof Starke, Sprecher von Halle gegen Rechts. “Mit den Bildungswochen stellen wir die Menschenwürde in den Mittelpunkt. Wir stehen ein für eine menschliche Gesellschaft und stellen uns gegen Hass und Gewalt, die sich inzwischen immer stärker gegen Schutzsuchende und MigrantInnen richten”, betonte der Sprecher weiter. Die Bildungswochen, welche sich an Schulklassen, Interessierte aller Altersklassen sowie MigrantInnen und Geflüchtete richten, senden deutliche Signale gegen Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Homophobie und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und bieten Räume für Begegnung und Gespräch.

In den vergangenen Jahren sind die Bildungswochen stetig gewachsen, in ihrer fünften Ausgabe bespielen sie ganz Halle, in Silberhöhe, Südstadt, Neustadt, in Halles Osten und in der Innenstadt wird es Vorträge, Fahrradkino, Workshops, Lesungen, und Stadtführungen geben.

“Mit mehr als 30 Veranstaltern und Veranstalterinnen können wir diesmal mehr als fünfzehn Tage ein Programm aus rund 70 Einzelveranstaltungen anbieten”, so Susanne Schultz von Halle gegen Rechts. Sie und ihre MitstreiterInnen aus der Arbeitsgruppe Bildung bereiten seit Monaten in Absprache mit den Mitgliedern und PartnerInnen von Halle gegen Rechts das Programm vor.

Zum umfangreichen Programm gehören unter anderem eine Lesung des Schriftstellers Daniel Zipfel aus seinem Roman “Eine Handvoll Rosinen”, thematische Stadtführungen zu „Täterspuren” oder den Stolpersteinen, die an die Opfer der Nationalsozialistischen Gewalt- und Willkürherrschaft erinnern, Filmabende etwa zu “Homosexualität im Konflikt” und Workshops wie “Alltasrassismus in der deutschen Sprache”.

Unter Beteiligung vieler Akteure verschiedener Quartiere von Halle finden vier Aktionstage statt.

Mit Unterstützung des Fonds “HALLIANZ für Vielfalt” werden die Bildungswochen stetig weiter entwickelt. In Zukunft soll es auch über das gesamte Jahr Veranstaltungen geben.

BILDUNGSLOKAL: MO – FR AB 14 UHR

Auch in diesem Jahr werden die Bildungswochen eine zentrale Anlaufstelle haben, das “BildungsLokal” am Waisenhausring 1b, in direkter Nachbarschaft zum WELCOME Treff für Geflüchtete und der ehemaligen Theatrale. “So ist es gelungen, dass Geflüchtete auch direkt räumlich angebunden sind”, freut sich Susanne Schultz von Halle gegen Rechts.

“Wir freuen uns darauf, an den verschiedenen Orten möglichst viele Interessierte Menschen zu begrüßen”, sagt Susanne Schultz und verweist auf das gedruckte Programm, wie auch die Internetseite www.bildungswochen.de [1]. “In der Woche wird unser BildungsLokal montags bis freitags ab 14 Uhr geöffnet sein, auch hier empfehlen wir gerne Veranstaltungen”, ergänzt Christof Starke von Halle gegen Rechts.

HINTERGRUND

Der Veranstalter „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage” ist ein Zusammenschluss aus Organisationen, Parteien, Gewerkschaften und Privatpersonen. Gemeinsam betreiben sie Aufklärungsarbeit, politische Bildung und organisieren Protest gegen Rechtsextremismus.

Die Bildungswochen gegen Rassismus wurden in Halle erstmals 2012 aus Protest gegen einen rechten Szeneladen in Halles Innenstadt, den “Oseberg” durchgeführt. “Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage” mietete seinerzeit Räume gegenüber dem Thor-Steinar-Vertriebspartner an und informierte über die rechte Szene und ihre Kleidung. Die erfolgreichen Proteste führten dazu, dass der Laden weichen musste. Inzwischen konnten die BetreiberInnen allerdings ein Objekt in der Innenstadt anmieten, die Aufklärungsarbeit wird deshalb kontinuierlich fortgesetzt.

Die „Bildungswochen gegen Rassismus” in Halle finden während der „Internationalen Wochen gegen Rassismus” statt, die seit 2001 vom Interkulturellen Rat koordiniert werden. Jedes Jahr werden rund um den 21. März im ganzen Bundesgebiet Veranstaltungen organisiert, die an die brutale Niederschlagung von Protesten gegen die Apartheid in Sharpville, Südafrika, im März 1960 erinnern. Sechs Jahre später verabschiedeten die Vereinten Nationen an diesem Tag eine Resolution gegen Rassismus und riefen den internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung aus.