„Origami“ trifft auf die japanische Trommelkunst „Taiko“

von 9. März 2017

Origami – was ist das eigentlich? Der Begriff stammt aus dem Japanischen. Die Worte ori = falten und kami = Papier stecken darin. Zusammengefügt ergibt das in der Sprache des Inselstaates dann Origami. Die asiatische Spielart des Faltens besitzt eine sehr alte Tradition. Bereits aus dem Jahre 1680 ist ein derartiges Kunstwerk überliefert. Jünger ist das europäische Origami. Der bekannte deutsche Pädagoge Friedrich Fröbel benutzte es als erzieherisches Mittel in den von ihm eingeführten Kindergärten. Das Origami beruht auf bestimmten Regeln. Die am meisten verbreitete lautet: Die Modelle müssen aus einem einzigen Blatt Papier und ohne Verwendung von Schere und Klebstoff gefaltet werden.

Die drei Falter Nele Hatoum, Angelika Spindler und Bernhard Jäkel zeigen viele Origamimodelle, welche dieser Tradition entsprechen. In der Ausstellung werden aber auch sogenannte modulare Objekte. Das sind solche, die aus vielen Einzelteilen zusammengesteckt sind. Einige verfügen auch über Einschnitte. Solche geschnittenen Modelle – Regeln hin und Regeln her – sind sowohl aus Japan wie auch aus Europa in großer Zahl belegt.

Fragt sich nur, wie kommt man zum Origami? Bei Nele Hatoum, die in Halle zur Schule ging und an der Burg Giebichenstein Innenarchitektur studierte, entstand das Interesse quasi “berufsbegleitend”. Sie fertigt und verkauft auch Ohrringe, Ketten und anderen Schmuck aus Papier. Für Angelika Spindler ist das Papierfalten aktive Entspannung. Bereits als Jugendliche entdecke sie für sich diese Form der Entspannung und ist sich derer bis heute treu geblieben. Bernhard Jäkel dagegen begann das Papierfalten im Jahre 1999 als Hobby. Und das ist es bei ihm bis heute geblieben.

Alle drei Aussteller – sie sind Mitglieder von Origami Deutschland e.V., dem bundesweiten Verein zur Förderung des Papierfaltens – zeigen Modelle von namhaften Autoren aus aller Welt. Gezeigt werden u.a. die chinesischen Tierkreiszeichen, mythologische Wesen und geometrische Körper. Märchenhandpuppen und eine komplette Weihnachtskrippe lassen erkennen, dass es wohl kaum ein Objekt gibt, was sich nicht falten ließe. Natürlich darf auch das traditionelle Symbol für das Papierfalten „Der Kranich“ nicht fehlen. Wem die Faltanleitung für den Kranich ohne Hilfe zu schwierig erscheint, kann am 30. März 2017 um 19:30 Uhr bei einen Origami-Abend für Jedermann unter fachlicher Anleitung selbst falten. Für stilechte japanische Momente sorgt die Gruppe „Akaishi Daiko“ aus Magdeburg mit japanischer Trommelkunst Taiko.

Neben der Sonderschau ist natürlich auch die neue Dauerausstellung „Die Spielwaren- und Eisenbahnfabrik Josef Kraus [&]Co.“ zu sehen.

Das Museum Petersberg ist täglich außer montags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.