600 Jahre Roter Turm in Halle – Erstmals und künftig mit sechs halleschen Carillonneuren

600 Jahre Roter Turm in Halle – Erstmals und künftig mit sechs halleschen Carillonneuren
von 27. April 2018

Gemeinsam lassen die sechs frisch ausgebildeten Glockenspieler aus Halle – Irénée Peyrot, Maik Gruchenberg, Maximilian Metz, Michael Preuß, Johannes Langenhagen und Davit Drambyan – unter Leitung von Wilhelm Ritter (diplomierter Carillonneur aus Kassel) das mit 76 Glocken größte Glockenspiel Europas im Roten Turm erklingen. Zu hören werden neben Händel-Musik auch Stücke von AC/DC, den Beatles, Frank Sinatra und eine eigene Komposition „Guten Morgen Halle Saale“. Bis zum Saisonschluss am 31. Oktober 2018 werden acht Carillon-Konzerte immer sonntags gegeben (Ausnahmen zu den Händel-Festspielen und zur Museumsnacht).

Begleitend eröffnet die Sonderausstellung „In den Himmel hinauf – 600 Jahre Baubeginn Roter Turm“ am Sonnabend, 28. April 2018, im Stadtmuseum Halle (Gr. Märkerstraße 10, 06018 Halle).

Die sechs halleschen Carillonneure werden künftig von April bis Oktober (samstags, 15:00 Uhr) für 15 Minuten das Carillon im Roten Turm live spielen, um diesen klingenden Schatz Touristen und Hallenser näher zu bringen. Nach dem Eröffnungskonzert ist dies ab Sonnabend, 5. Mai 2018.

Veranstalter ist das Stadtmuseum Halle (Saale) in Kooperation mit dem Förderkreis Glockenspiel Roter Turm (Mitglied des Fördervereins Stadtmuseum) mit großer Unterstützung des Ideengebers Gotthard Voß, der Volksbank Halle (Saale) eG (Spende für ein Übeklavier) und dem Lionsclub August Hermann Francke (Finanzierung der Übungsstunden für Halles Carillonneure).

Der Bau des 84 Meter hohen freistehenden Glockenturms der halleschen Marktkirche „Unser lieben Frauen“ dauerte knapp 90 Jahre (1418-1506). Täglich (außer dienstags und donnerstags) wird ein Turm-Führung „Ran an die Glocken“ geboten, wochentags 17:00 Uhr, am Wochenende 14:00Uhr.

Überblick Carillon-Konzerte im Roten Turm 2018:

Sonntag, 29. April 2018, 16:00 Uhr: Auftakt der Glockenspiele-Reihe mit halleschen Carillonneuren
Carillonneure: Irénée Peyrot, Maik Gruchenberg, Maximilian Metz, Michael Preuß, Johannes Langenhagen, Davit Drambyan unter Leitung v. Dipl-Carillonneur Wilhelm Ritter (Kassel)

Sonnabend, 5. Mai 2018, 18:00 – 22:00 Uhr: Zur Museumsnacht „Kult“
30-minütige Konzerte immer zur vollen Stunden mit Carillonneur Frank Müller (Magdeburg)

Freitag, 27. Mai 2018, 17:00 Uhr: Zur Eröffnung der Händel-Festspiele auf dem Marktplatz in Halle

Sonntag, 1. Juli 2018, 16:00 Uhr: Carillonneure: Ariane Toffel (Königswinter) und Georg Wagner (Bonn)

Sonntag, 29. Juli 2018, 16:00 Uhr: Mit der Bürgerstiftung Halle, Carillonneur: Marcel Siebers (Niederlande)

Sonntag, 2., [&] 30. September 2018, jeweils 16:00 Uhr

Sonntag, 31. Oktober 2018, Eröffnung der Wander-Orgel-Tour

Informationen: Stadtmuseum Halle (Saale), Tel: 0345-221 30 30, www.stadtmuseum.halle.de
Stadtführungen: Tourist-Information Halle (Saale), Tel.: 0345-122 99 84, www.halle-tourismus.de

Glockenspielkonzert am 29. April 2018, 16:00 Uhr (Programmänderung vorbehalten)

  • Gruß an Georg Friedrich

    Preludium Nr. 5 d moll (Matthias van den Gheyn)

    Carillonneur: Wilhelm Ritter (Kassel)

  • Preludium (Albert Gerken)

    Ostinato (Wilhelm Bender)

    Menuett (Anonymus)

    Filmmusik aus: Dr. Schiwago, bearbeitet Wilhelm Ritter

    Carillonneur: Maik Gruchenberg (Halle)

  • „Arèv arèv (Schlaflied) eigene Bearbeitung

    „Hell´s Bell´s“ (AC/DC), eigene Bearbeitung

    „Der fröhliche Landmann“, „Der Rommelpott“ (Bearb. Leen´t Hart)

    GuMoHaSa – Guten Morgen Halle Saale

    Carillonneur: Davit Drambyan (Halle)

  • Preldium aus „Te Deum“ (M.A. Charpentiers), eigene Bearbeitung

    Sarabande (Händel) und Sommerkanon, vierhändig mit Davit Drambyam

    Carillonneur: Prof. Johannes Langenhagen (Halle)

  • Variationen: Morgen kommt der Weihnachtsmann (Bearb. Leen t´Hart)

    „If I fell in Love“ (Beatles)

    Carillonneur: Michael Preuß (Halle)

  • Volkslieder: Da steht eine Burg überm Tale; An der Saale hellem Strande;

    Am Brunnen vor dem Tore

    „The Pink Panther Theme“ (H. Mancini), eigene Bearbeitung

    „Somewhere over the rainbow” (H. Arlen), eigene Bearbeitung

    Carillonneur: Maximilian Metz (Halle)

  • Cantilène à Ste Cécile (Géo Clément)

    Zwei Etüde (Gitarre, Fernando Sor)

    Campanella (Géo Clément)

    „Petersburger Geheimnis“(Petrowa/Petrow/ Bearb. Strothmann), vierhändig mit Maik Gruchenberg

    Carillonneur: Irénée Peyrot

  • „My way“ (Frank Sinatra), bearbeitet Wilhelm Ritter

    Ungeschriebenes Preludium d moll (Jef Denijn)

    Carillonneur: Wilhelm Ritter

Vita sechs halleschen Carillonneure

Maik Gruchenberg. Der aus Suhl stammende Musiker absolvierte das A-Studium der Kirchenmusik an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle (Saale) und ein künstlerisches Aufbaustudium in Konzert- und Oratoriengesang. Seit 1999 ist Maik Gruchenberg Opernchormitglied an der Oper Halle. Ehrenamtlich engagiert er sich als Kirchenmusiker im Kirchenkreis Halle und ist freischaffender Organist international tätig. Seit 2010 ist Maik Gruchenberg Leiter der Halleschen Kantorei und seit Januar 2018 künstlerischer Leiter des Thüringer Männerchores “Ars Musica”.

Davit Drambyan. Der in Jerewan (Armenien) geborene Musiker wohnt seit 1998 in Halle (Saale). In seinem Heimatland studierte er Komposition und in Halle (Saale) Musikwissenschaft. Zurzeit ist Davit Drambyan freischaffend als Gitarrist, Produzent und Pädagoge tätig. Seine besonderen Interessen liegen auf Eurythmie, Budo und Esoterik. Diese Einflüssen finden sich auch in seinen Kompositionen wieder.

Johannes Langenhagen. Der diplomierte Designer und em. Hochschullehrer ist bereits in der Kindheit mit Musik in Berührung gekommen und ist Alumni des Stadtsingechores zu Halle und ehemaliger Kruzianer. Galt sein Interesse der Renaissance-und Barockmusik wandte sich Johannes Langenhagen auch der Jazzmusik zu und ist seit den 70er Jahren auch Mitglied verschiedener Jazzformationen.

Michal Preuß. Der aus Halle stammende musikbegeisterte Lehrer hat in Erfurt und Jena Lehramt für Deutsch und Ethik am Gymnasium studiert. Michael Preuß spielt seit seinem siebten Lebensjahr Klavier und hat 13 Jahre lang Unterricht im klassischen als auch im popularmusikalischen Bereich am Konservatorium G. F. Händel genossen. Neben langjähriger Chormitgliedschaften (u.a. Philharmoniechor Jena, Foxychør Weimar) reiht sich nun das Carillon in sein musikalisches Portfolio.

Maximilian Metz. Der gebürtige Hallenser ist Alumni des Stadtsingechoreszu Halle und lernte am Konservatorium G. F. Händel Klavier. Orgel, Klarinette und Glockenspiel folgten zunächst autodidaktisch. Maximilian Metz ist Marketingmanager und bietet als Carillonneur „in Ausbildung“ nebenher auch „Glöcknerführungen“ rund um das Carillon des Roten Turmes an, bei denen er den Turm, das Carillon, die Glocken und Handwerk des Glockengießens vorstellt.

Irénée Peyrot. Der aus Lyon stammende Organist studierte u.a. Orgel und Bratsche in seinem Heimatland, bevor er sein Kirchenmusikstudium an der Lübecker Musikhochschule absolvierte. Seit 2005 ist Irénée Peyrot Kantor und Organist an der Marktkirche zu Halle.