Aktionstag Glücksspielsucht informiert am 23. September 2015

von 16. September 2015

Wird nach Glücksspielsucht gefragt, müssen viele erst einmal überlegen, was denn überhaupt gemeint ist. Lotto, Sportwetten, Poker, Roulette und Automatenspiel. Mittlerweile zählen jedoch auch Glücksspiel-Apps und Onlineglücksspiele dazu. Onlineglücksspiele sind in Deutschland bis auf wenige Ausnahmen für Schleswig-Holstein illegal. Die Anbieter befinden sich zumeist im Ausland und sind dort lizenziert. Gerade auf Jugendliche und junge Erwachsene wirken Glücksspiele im Internet sehr attraktiv.

Für die einen sind Glücksspiele ein faszinierendes Freizeitvergnügen. Für andere wiederum kann bis in den Ruin führen. Laut der aktuellen BZgA-Studie Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland aus dem Jahr 2013, leben in Sachsen-Anhalt rund 22.000 Menschen mit glücksspielsuchtbezogenen Problemen. Für die Betroffenen ist das Glücksspiel wie eine „DROGE“.

Die Auswirkungen der Sucht sind groß: Zunehmend verbringen die Betroffenen nicht nur mehr Zeit mit dem Glücksspiel sondern verspielen auch immer mehr Geld. Die Betroffenen vernachlässigen immer öfter ihre Freunde und Familie. Sie lügen, um das Ausmaß ihres Spielverhaltens zu vertuschen. Viele der Betroffenen geraten in finanzielle Nöte und verspielen dann nicht nur ihr Geld, sondern auch das Geld von Angehörigen und Freunde. Die Folgen der Glücksspielsucht betreffen auf lange Sicht nicht mehr nur die Spieler und Spielerinnen selbst: Familienmitglieder, Partnerinnen und Partner, Freundinnen oder Freunde von Glücksspielsüchtigen sind meist selbst indirekt oder direkt (mit-)betroffen. Wenn z. B. die Miete nicht mehr gezahlt werden kann oder für die Dinge des alltäglichen Lebens kein Geld mehr bleibt, belastet dies auch die Angehörigen der Glücksspieler stark. Hinzu kommt in den meisten Fällen ein starker Vertrauensverlust – viele Glücksspieler verbergen ihre Sucht gegenüber ihren Angehörigen über Jahre durch Lügen und Ausreden.

Um die Bevölkerung über die Risiken von Glücksspielen aufzuklären, beteiligt sich Sachsen-Anhalt am bundesweiten Aktionstag Glücksspielsucht.

Am 23. September 2015 wird die Landeskoordinationsstelle Glücksspielsucht in Sachsen-Anhalt gemeinsam mit den drei Regionalstellen des Projektes “Prävention des pathologischen Glücksspielens”, der AWO Suchtberatungsstelle Dessau-Roßlau und der AWO Suchtberatungsstelle Staßfurt, der Fachstelle für Suchtprävention Schönebeck sowie der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz unter dem Motto„SFPRIEEIL?“rund um das Thema Glücksspiel informieren.

Regionalstellen:

Magdeburg: 10:00 bis 14:00 Uhr rund um den Alten Markt

Halle/Saale: 10:00 bis 14:00 Uhr auf dem Markt

Wernigerode: 10:00 bis 14:00 Uhr auf dem Nicolaiplatz

Weiter Veranstaltungsorte:

Dessau: 12:00 bis 16:00 Uhr Am Alten Theater

Staßfurt: 10:00 bis 13:00 Uhr in der Fußgängerzone

Schönebeck: 09:00 bis 13:00 Uhr in der Berufsbildenden Schule

Sangerhausen: im Jugendzentrum TheO`door

Der Aktionstag wird in Sachsen-Anhalt im Rahmen des vom Ministerium des Inneren des Landes Sachsen-Anhalt geförderten Projektes „Prävention des pathologischen Glücksspielens“ durchgeführt.

Weiterführende Informationen zum Projekt und der Landeskoordinationsstelle finden Sie unterwww.gluecksspielsucht-lsa.de.