Christopher Street Day 2015

von 2. September 2015

Eröffnet wird der hallesche CSD von Schirmherrn Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand und der Ministerin für Justiz und Gleichstellung, Prof. Angela Kolb. Am Ratshof wird auch in diesem Jahr die Regenbogenfahne, das traditionelle Zeichen für Toleranz und Vielfalt, gehisst.

„Auch in diesem Jahr wollen wir ein kraftvolles Zeichen für die Gleichstellung und Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen setzen“ sagt Mirko Rische vom Vorstand des Begegnungs- und Beratungs-Zentrums „lebensart“. Gemeinsam mit der AIDS-Hilfe Halle/Sachsen-Anhalt Süd e.V. organisiert das BBZ „lebensart“ e.V. den CSD in Halle.

Der CSD ist dabei auch immer ein ganz besonderer:
Traditionell beendet Halle die deutschlandweite CSD-Saison. Bereits seit einigen Jahren ist die Saalestadt die Großstadt mit dem spätesten Straßenfest.

CSDWoche

Freitag, 04. September 2015,

ab 22 UIhr Schorre,Willy-Brandt-Straße 78, 06108 Halle CSD-Warm-Up Party

Montag, 7. September 2015, 19 Uhr

BBZ „lebensart“ e.V., Beesener Str. 6, 06110 Halle

Themenabend zur Bi- und Pansexualität

Dienstag, 8. September, 19 Uhr

AIDS-Hilfe Halle/Sachsen-Anhalt Süd e.V., Böllberger Weg 189, 06110 Halle

AbgeCHECKT und durchGESTARTET – Diskussionsrunde zu Safer Sex und Test

Mittwoch, 9. September 2015, 19 Uhr

Frauenzentrum Weiberwirtschaft, Karl-Liebknecht-Straße 34, 06114 Halle

Slow-Dating

Donnerstag, 10. September 2015, 18 Uhr

Linker Laden, Leitergasse 4, 06108 Halle

DIE LINKE. Stadtverband Halle lädt zum Ratschlag Queer über aktuelle Themen mit Eva von Angern (MdL) ein.

Donnerstag, 10. September 2015, 18.30 Uhr

BBZ „lebensart“ e.V., Beesener Str. 6, 06110 Halle

Der SPD-Stadtverband Halle und die Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD laden zur Gesprächsrunde „Coming out am Arbeitsplatz“ mit dem Staatssekretär im Ministerium für Justiz und Gleichstellung Sachsen-Anhalt,Thomas Wünsch ein.

Freitag, 11. September 2015, 19 Uhr

Frauenzentrum Weiberwirtschaft, Karl-Liebknecht-Straße 34, 06114 Halle

Eröffnung der Comic-Ausstellung „Ach, so ist das?!“

Sonnabend, 12. September 2015, 22 Uhr

Theatrale,Waisenhausring 2, 06108 Halle

CSDAbschlussparty

Programm Straßenfest

Das CSD-Straßenfest findet am 12. September 2015 von 11 bis ca. 18 Uhr auf demMarktplatz statt. Der genaue Zeitplan ist unter www.csdhalle.de abrufbar.

  • Info- und Aktionsstände von Vereinen, Institutionen, Parteien / Angebote Essen und Trinken

  • Trommeln mit TAKT!LOS!Eröffnung und Grußworte durch Schirmherrn Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand sowie Ministerin für Justiz und Gleichstellung Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Angela Kolb und CSD Veranstalter*innen

  • Hissen der Regenbogenfahnen vor dem Ratshof

  • Jugendblasorchester der Kooperativen Gesamtschule „Wilhelm von Humboldt“Vorstellung: Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Halle, AIDS-Hilfe Halle, BBZ “lebensart”, ICH WEISS WAS ICH TU und andere Organisationen

  • Politische Gesprächsrunden

  1. Diskriminierung in Bezug auf mehrere Ebenen – mit Herr Müller (Migration), Herr Madlung (Behinderung), Frau Wildner (Frauen) und HIV-Beauftragter (angefragt)

  2. Landes-Aktionsprogramm für Akzeptanz von LSBTI – mit Katharina Scholz (Ministerium für Justiz und Gleichstellung Sachsen-Anhalt) und Elke Prinz (Lesben- und Schwulenpolitischer Runder Tisch)

  3. Statements der Parteien – mit Swen Knöchel (MdL, DIE LINKE), Nadine Hampel (MdL, SPD), Prof. Claudia Dalbert (MdL, GRÜNE)

  • Albain School of Irish Dancing

  • Duo “Fly By” (Musik mit Elfi Aldinger [&] Maik Klotzsch)

  • Männerchor „bouquet vocalis“ Halle

  • Schülerband “Ganz Normal Anders” des LBZ für Körperbehinderte Halle

  • Schweigeminute, Luftballonaufstieg

  • Rockband „Regentanz“

Unterstützung

Der Christopher Street Day Halle (Saale) 2015 wird unterstützt von:

– Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt

– Stadt Halle (Saale)

– Materie Event Production GmbH

– Solidarfonds der Landtagsfraktion DIE LINKE Sachsen-Anhalt

– Präventionskampagne ICH WEISS WAS ICH TU

– Verein der Bundestagsfraktion DIE LINKE

– Thomas [&] Marcel Dörrer

– Wahlkreisbüro Dr.Verena Späthe (MdL, SPD)

– Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt

– Schäfer-Immobilien Merseburg

– DIE LINKE. Stadtverband Halle (Saale)

– Bockwurst Sushi Catering

– SPD-Regionalgeschäftsstelle Halle

Politische Forderungen des CSD Magdeburg und CSD Halle 2015

Die Mitgliederversammlung des LSVD SachsenAnhalt beschloss am 7. März 2015 die gemeinsamen Forderungen für die CSD in Halle und Magdeburg 2015, die vom Lesben- und Schwulenpolitischen Runden Tisch Sachsen-Anhalt so bestätigt wurden.

1.Wir fordern die Ergänzung der Gleichbehandlungsartikel im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und in der Landesverfassung von Sachsen-Anhalt um das Verbot der Benachteiligung aufgrund der sexuellen Identität. An der Forderung der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare halten wir fest. Zur Umsetzung dieser Forderung ist eine Ergänzung im Bürgerlichen Gesetzbuch notwendig. Die eingetragene Lebenspartnerschaft sehen wir nur als eine Übergangslösung von der Rechtlosigkeit bis zur vollen rechtlichen Gleichstellung an.

2.Wir fordern eine volle Anerkennung von Regenbogenfamilien und deren umfassende Gleichstellung im Sozialrecht, im Sorge- und Adoptionsrecht, im Abstammungsrecht und beim Recht auf Familiengründung durch Adoption, Insemination und Pflegschaft.

3. Die Menschenrechtsverletzungen an Homosexuellen nach 1945 in beiden deutschen Staaten sind bis heute nicht aufgearbeitet. Deren Opfer wurden nicht rehabilitiert. Deshalb fordern wir eine Aufhebung der nach 1945 aufgrund einvernehmlicher homosexueller Handlungen ergangenen Urteile wegen § 175 StGB bzw. § 151 StGB der DDR und eine Entschädigung der Opfer durch einen Entschädigungsfond.

4.Wir fordern, das vom Landtag beschlossene Aktionsprogramm für Vielfalt und gegen Homo- und Transphobie durch Rückgriff auf den vom Lesben- und Schwulenpolitischen Runden Tisch Sachsen- Anhalt erarbeiteten Entwurf eines „Gesamtgesellschaftlichen Aktionsplans für Akzeptanz von Lesben und Schwulen, Bi,Trans* und Inter* (LSBTI) und gegen Homo- und Transphobie“ unter Einbeziehung des Runden Tisches zügig zu entwickeln und auch in der neuen Legislaturperiode konsequent umzusetzen.

5.Wir fordern eine Modernisierung des sogenannten Transsexuellenrechts. Die Hürden auf dem Weg zur Vornamens- und Personenstandsänderung sind zu beseitigen und die Würde und das Selbstbestimmungsrecht von Trans*-Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.

6. Auch für Menschen, die mit nicht eindeutigen biologischen Geschlechtsmerkmalen geboren wurden (Inter*), fordern wir das Recht auf freie Entfaltung und Selbstbestimmung. Chirurgische und medikamentöse/hormonelle Eingriffe dürfen nur mit der informierten Einwilligung der Betroffenen erfolgen.

7. Da der Schule und den vorschulischen Einrichtungen eine besondere Bedeutung in der Aufklärung über LSBTI-Lebensweisen zukommt, fordern wir diese fächerübergreifend und ohne Tabus zu thematisieren und selbiges in der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Informationen über LSBTI* sind in Lehrpläne, Unterrichtsmaterialien, Schulbücher und in die (sozial-)pädagogischen Aus- und Fortbildungsrichtlinien aufzunehmen. Um deren Akzeptanz zu fördern, sind dabei Lehrkräfte, Eltern und Vertreterinnen und Vertreter der LSBTI- Community frühzeitig einzubeziehen.

8.Wir fordern auskömmliche und kontinuierliche öffentliche Mittel für Projekte und Organisationen zur Beratung und Unterstützung von LSBTI oder die in den Bereichen Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit und Bildung tätig sind. Unabhängig bestehender finanzieller Zwänge in den Kommunen, im Land und im Bund dürfen die Projektträger nicht in ihrer Existenz gefährdet werden.

9. Eine Finanzierung von Diskriminierung jeglicher Art durch öffentliche Gelder darf es nicht geben. Wo Hinweise auf homo- oder transphobe Betätigungen einzelner Träger vorhanden sind, fordern wir alle öffentlichen Zuwendungen auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls unverzüglich zu beenden.

10.Wir fordern in der Entwicklungszusammenarbeit und auf allen Ebenen der internationalen Zusammenarbeit einen konsequenten und nachhaltigen Einsatz für die Menschenrechte unabhängig von der sexuellen Identität. Für Menschen, die wegen ihrer sexuellen Identität in ihren Herkunftsländern Verfolgungen ausgesetzt sind, fordern wir ein unbürokratisches Aufenthaltsrecht innerhalb Deutschlands.

Kurzfassung:

1. Ergänzung Grundgesetz und Landesverfassung um Benachteiligungsverbot wegen sexueller Identität, Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare

2.Volle Anerkennung und umfassende Gleichstellung von Regenbogenfamilien

3. Rehabilitation und Entschädigung homosexueller Strafrechtsopfer nach 1945 in BRD und DDR

4. Implementierung und Umsetzung des landesweiten Aktionsprogramms für Akzeptanz von LSBTI

5. Modernisierung des Transsexuellenrechts

6. Selbstbestimmungsrecht für Inter* durchsetzen

7. Förderung der Akzeptanz von LSBTI über Aufklärung in Schule und Kinder- und Jugendhilfe sowie Aus- und Fortbildung

8. Förderung von Projekten zur Unterstützung von LSBTI und zur Bildung,Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit

9. Beendigung der Finanzierung von Diskriminierungen jeglicher Art

10. Einsatz für Menschenrechte von LSBTI in internationaler Zusammenarbeit, Aufenthaltsrecht für wegen ihrer sexuellen Identität Verfolgte