Fit für morgen: Lernen mit Kopf und Händen

von 8. September 2015

Am heutigen Dienstag fand im Technischen Halloren- und Salinemuseum Halle die Auftaktveranstaltung Junior-Ingenieur-Akademie im Schuljahr 2015/2016 statt. Vertreter des Georg-Cantor- und des Christian-Wolff-Gymnasiums Halle berichteten von den Erfahrungen, die sie mit der ungewöhnlichen Art des Technikunterrichtes im vergangenen Schuljahr gesammelt haben. Durch ihre Unterschrift unter die Kooperationsverträge mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft wurden außerdem die Gymnasien Südstadt Halle und Landsberg Teil des Projekts. „Wir freuen uns, dass die Bewerbungen der beiden Schulen erfolgreich waren und nun vier Gymnasien aus Halle und der näheren Umgebung diese innovative Form der Studien- und Berufsorientierung anbieten können“, sagte Prof. Dr. Elke Hartmann vom SalineTechnikum.

Das von der Deutschen Telekom Stiftung geförderte Projekt will Jugendliche frühzeitig an MINT-Berufe heranführen und damit im besten Falle dem absehbaren Fachkräftemangel etwas entgegensetzen. Experten beklagen immer wieder, dass kein anderes europäisches Land so wenig Ingenieurnachwuchs wie Deutschland hat. Jeder fünfte erwerbstätige Ingenieur ist hierzulande heute 55 Jahre und älter und wird in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen. Elke Hartmann hat die Junior-Ingenieur-Akademie, die an mittlerweile 75 Schulen in ganz Deutschland zum Unterricht gehört, vor einem Jahr nach Halle geholt: „Das Konzept beinhaltet zu einem Drittel den Unterricht in der Schule, zu einem Drittel

den Unterricht in einer Hochschule und zu einem Drittel Unterricht in einem Unternehmen. Die Vorgabe: Die Schüler sollen praktisch etwas machen – mit den Händen und mit dem Kopf“, erklärt Elke Hartmann. „Es geht dabei um ein Grundverständnis von Technik und um einen Eindruck, was einen im Studium und später im Beruf erwartet.“

Unterstützt werden die Gymnasien in Halle und Landsberg von einer Vielzahl Partnern, etwa dem Fraunhofer-Center CSP, der Hochschule Anhalt, Standort Köthen, und der Hochschule Merseburg, aber auch von vielen Unternehmen, wie denen der „Jobperspektive mit Energie“, enviaM, den Stadtwerken Halle und dem bildungszentrum energie GmbH. Darüber hinaus fördern eine Reihe weiterer, regional tätiger, Betriebe das Vorhaben: AVO Schkopau, Dauerlaufprüfzentrum FEV, Deutsche Bahn, Exipnos, Gollmann Kommissionierungssysteme GmbH, KSB Aktiengesellschaft, Greatview Aseptic Packaging Manufacturing GmbH, Jungheinrich Landsberg AG und Co. KG, Polykum, Rondo Food GmbH [&] Co. KG, Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt sowie Zur Rose Pharma GmbH.

Hintergrund

Die Initiative „Jobperspektive mit Energie“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), Stadtwerke Halle GmbH, bildungszentrum energie GmbH (bze) und Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. Sie will vor allem an der Schnittstelle von Schule und Ausbildung die Bildungsübergänge verbessern. Darüber hinaus ist es das erklärte Ziel, die öffentliche Diskussion über gute Bildung zu verstärken und die Akteure besser zu vernetzen. Der Anspruch der Initiatoren liegt dabei darin, Aktivitäten zur systematischen Fachkräftesicherung und -gewinnung besser zu verzahnen, nicht nur in der Energiewirtschaft, sondern generell in der regionalen mittelständischen Wirtschaft. Die „Jobperspektive mit Energie“ versteht sich als Bestandteil der Initiative „Verantwortungspartner für die Region“.