Die Flaschen befüllt er jedoch nicht selbst. Von 16 bis 22 Uhr können Menschen ihn anrufen und erzählen, was sie in ihre Flaschenpost stecken möchten. Hieraus kreiert er dann ein Lied, welches er am nächsten Tag über einen Download-Link hinausschickt.
So wie eine ins Meer geworfene Flaschenpost selten zu demjenigen zurückfindet, der sie abgeschickt hat, so wird das Lied bei einem vom Zufall bestimmten anderen Absender landen. Dieser bekommt dann eine E-Mail mit einem Link, worüber er die Flaschenpost downloaden kann.
Die Idee zum Projekt FLASCHENPOST SING OUR SONGS entstand in Folge der Verordnungen, welche die Verbreitung des Coronavirus eindämmen sollen. Die Aufforderung, die eigene Wohnung möglichst nicht zu verlassen, lässt viele Menschen alleine in ihren eigenen vier Wänden stranden. Sie sind dann oft nur noch über technische Hilfsmittel Telefon und Internet mit der Außenwelt verbunden. An dieser Stelle greift FLASCHENPOST SING OUR SONGS auf eine alte Kulturtechnik zurück: In einer Lage vollkommener Isolation warfen Schiffbrüchige eine gut verschlossene Flasche ins Meer, darin ein Hilferuf oder auch nur ein Lebenszeichen. So können jetzt die zu Hause Gestrandeten eine Flasche ins rauschende Datenmeer werfen, ohne zu wissen, wo diese anspülen wird. Und diejenigen, die diese Flaschen erhalten, sind für die kurze Dauer eines Liedes Teil eines fernen fremden Lebens.
Ablauf:
Flaschenpost-Inhalts-Annahme unter der Telefonnummer 0178 69 83 750:
Mo., 27. April bis Sa., 2. Mai, 16 bis 22 Uhr
Am Sonntag, den 3. Mai gibt es um 20 Uhr einen öffentlich zugänglichen Abschluss-Livestream, in dem Simon van Parys von seinen Erlebnissen während der Woche erzählen sowie einige auf Zuruf improvisierte Lieder darbieten wird.
