Gedenken an die polnische Widerstandskämpferin Krystyna Wituska

von 22. Juni 2020

Die in Jerzew geborene Polin war Teil einer Widerstandsgruppe, die sich seit Anfang der 1940er Jahre gegen die deutsche Okkupation ihres Heimatlandes zur Wehr setzte. 1942 verhaftet, wurde sie im April 1943 vom Reichskriegsgericht, dem obersten Gerichtshof der Wehrmacht, wegen Spionage zum Tode verurteilt. Den Leichnam der 24-Jährigen übernahm das Anatomische Institut der Universität Halle.

In diesem Jahr gab es eine besondere Form des Gedenkens an Krystyna: die „Aktion Kassiber“. Kassiber – kleine, illegal angefertigte Zettel oder Briefe – waren für Krystyna und viele andere Inhaftierte eine Möglichkeit zur Kommunikation innerhalb des Gefängnisses und mit der Welt außerhalb. Seit 12. Mai 2020 lagen daher an Orten in Halle, die mit Krystyna in Verbindung stehen, „Kassiber“ in Form von Flyern aus. Darin findet man biografische Notizen aus dem kurzen Leben Krystynas sowie Fotos und Zeichnungen aus erhalten gebliebenen Briefen. In einem der Briefe beschreibt sie ihren letzten Geburtstag im Gefängnis in Halle. Aus ihm spricht die ungebrochene Persönlichkeit einer pragmatischen, jungen Frau, die sich über einen blühenden Kastanienbaum vor ihrem Zellenfenster freut. Die Kassiber-„Finder“ wurden gebeten, sich mit der Gedenkstätte in Verbindung zu setzen.

Über diese Form des Gedenkens möchte die Gedenkstätte mit ihren Gästen ins Gespräch kommen.

Der Eintritt ist frei.

Wir bitten unsere Gäste darum, die coronabedingten Regelungen (Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Inneren des Gebäudes) zu berücksichtigen.

Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale)

Am Kirchtor 20 b

06108 Halle (Saale)