Großer Familienaktionstag zum Ende der Sonderschau „Die Erfindung des Traktors“

von 25. Oktober 2015

Die verschiedenen handwerklichen Schritten und Techniken der vorgeschichtlichen Textilherstellung zeigen die Innovationskraft des jungsteinzeitlichen Menschen. Auch die Laternenwerkstatt ist wie in jedem Jahr wieder geöffnet. Darüber hinaus werden öffentliche Führungen durch die Dauerpräsentation sowie – zum letzten Mal – durch die Sonderschau angeboten.

Die Sonderschau „Die Erfindung des Traktors – Steinzeitkraft verändert die Welt“, die seit Ende März 2015 in der Arche Nebra zu sehen ist, beleuchtet die Entdeckung der Zugkraft der Tiere vor etwa 5.000 Jahren bis hin zur Erfindung des modernen Traktors. Wer die Sonderschau am letzten Öffnungstag am 1. November besucht, hat nicht nur Gelegenheit, den Innovationsschub in der Jungsteinzeit – mit Pflug, Joch, Achse und Rad – zu bewundern, sondern kann auch selbst aktiv werden. Zwei Angebote richten sich an Familien mit Kindern, wobei nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre auch Erwachsene an den Aktivangeboten der Arche Nebra viel Spaß haben.

Textilwerkstatt

Textilien sind etwas Besonderes. Sie gehören zu den eher seltenen und deshalb bemerkenswerten Funden in der Archäologie. Früheste Funde von Textilien, die sich für Kleidung geeignet haben, datieren in Mitteleuropa in das 4. Jahrtausend v. Chr. Dabei handelt es sich zum Teil um erstaunlich feine Gewebe, deren Leinenfäden eine Dicke von weniger als einem halben Millimeter haben konnten. Die pflanzlichen oder tierischen Fasern wurden mit der Handspindel gesponnen und je nach Bedarf sicherlich auch gefärbt mittels färbenden Pflanzen wie zum Beispiel dem Schöllkraut oder Färberwau. Webstühle in jungsteinzeitlichen Häusern sind archäologisch durch zahlreiche Funde von Webgewichten nachgewiesen. Einen sogenannten Gewichtswebstuhl – Nachbau eines prähistorischen Exemplars – können interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Familienaktionstag in Augenschein nehmen. Grundlage der Textilproduktion ist der Faden, dessen Herstellung mit der Handspindel und Spinnwirtel Kinder, aber auch Erwachsene selbst versuchen können. An kleinen Webrahmen stellt jeder Teilnehmer schließlich ein eigenes kleines Webstück aus Wolle zum Mitnehmen her. Neben den pädagogischen Mitarbeiterinnen der Arche Nebra ist als sachkundige Expertin für Wollverarbeitung Petra Kliem vor Ort, die eine Woll- und Filzwerkstatt in Kalbsrieth betreibt. Ihr können Interessierte beim Färben von Schafwolle über die Schulter schauen.

Laternenwerkstatt

Wie in den vergangenen Jahren ist auch 2015 die Laternenwerkstatt geöffnet. Wer für den Martinstag am 11. November noch keine Laterne hat, kann in der Arche Nebra ein sehr individuelles Exemplar anfertigen. In der Vergangenheit gab es schon Mammut- und Engellaternen, Papyruslichter und Laternen, die sich an bronzezeitlicher Ornamentik orientierten. In diesem Jahr stehen „Traktorlaternen“ auf dem Programm – passend zur Sonderschau „Die Erfindung des Traktors“. Wie immer stehen verschiedenfarbige Papiere zur Verfügung, sodass der Fantasie und dem Gestaltungswillen kleiner und großer Laternenbastler nichts im Wege steht.

Beide Werkstätten sind von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Unkostenbeitrag für die Teilnahme an den Aktionen beträgt 4,00 € pro Teilnehmer. Zur Erleichterung der Organisation wird eine telefonische Anmeldung bis 30. Oktober unter Tel. 034461-25520 empfohlen.

Öffentliche Führung

Die Sonderschau „Die Erfindung des Traktors“ schließt am 1. November um 18 Uhr. Die letzte öffentliche Führung durch die Sonderschau beginnt um 14.15 Uhr. Das Führungsentgelt beträgt 2,00 € pro Person, zzgl. Eintritt.

Die Arche Nebra ist an diesem Tag letztmalig in diesem Jahr von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Winteröffnungszeiten sind etwas verkürzt: Bis 17. März 2016 ist Dienstag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen 10 bis 17 Uhr, Montag geschlossen.