Heimat auf Zeit Filmabend und Fotoausstellung über Lausitzer Braunkohle

von 31. Juli 2014

„Am 18. September 2007 sagte man den Einwohnern, dass innerhalb des nächstenJahres über das Schicksal ihrer Heimat entschieden würde. Dieses Jahr haben wir imFilm begleitet“ resümiert Peter Benedix, Initiator und Regisseur des Dokumentarfilms.

Im Anschluss an die Filmvorführung steht Steffen Krautz aus Kerkwitz – eines der imFilm besuchten Dörfer – für Gespräche und Fragen zur Verfügung. Er und sein Sohnsind den Abend über anwesend. Neben dem Film stellt die Fotografin Yvonne Most ihreArbeiten aus. Sie wirkte ebenfalls an „Heimat auf Zeit“ mit und erstellte zusätzlich eine
Portrait-Serie aus der Niederlausitz, die traditionelle Bräuche und Trachten der dortlebenden Menschen dokumentiert. Zum Verzehr werden vegane Kleinigkeitenangeboten. Der Eintritt zu all dem ist frei.

Gott hat die Lausitz erschaffen, der Teufel die Kohle darunter gelegt.So lautet ein sorbisches Sprichwort. Tatsächlich weist Braunkohle diabolischeEigenschaften auf. Sie zwingt nicht nur Menschen zum Aufgeben von Haus und Hof,sondern trägt auch in großem Maße zum Klimawandel bei. Fast die Hälfte derjährlichen CO2-Emissionen sind allein der Verbrennung von Braunkohle zuzuschreiben.

In dem neuen Tagebau Welzow Süd II plant Vattenfall gut 200 Millionen TonnenBraunkohle zur Stromgewinnung zu fördern. Der Wirkungsgrad derBraunkohleverstromung aber ist sehr niedrig: Nur etwa ein Drittel der in Kohle
enthaltenen Energie wird in Strom umgewandelt. Die Verbrennung der Kohle würdeüber 200 Millionen Tonnen an klimaschädlichem CO2 freisetzen. Greenpeace beweistmit seinem 2011 vorgelegten Plan zur Energiewende, dass der Ausstieg ausklimaschädlicher Kohle mit bereits bestehenden Tagebauen bis 2040 umsetzbar ist.

Dass der neue Tagebau Welzow Süd II energiewirtschaftlich nicht notwendig ist, zeigtauch ein Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).Protest ist also gerechtfertigt. Dieser wird am 23. August in Form einer Menschenkettein der Lausitz ausgetragen. Tausende Menschen werden gemeinsam die Orte Kerkwitzin Deutschland und Grabice in Polen umschließen. Humanchain.org ruft mit diesergrenzüberschreitenden Form des Widerstandes auf, den Ausstieg aus der Braunkohlezu fordern. Greenpeace Halle organisiert einen Bus für die Hin- und Rückreise, wofürab sofort Karten käuflich erworben werden können. Weitere Informationen unter:
http://gruppen.greenpeace.de/halle/home.html