KUNST

von 18. November 2015

“Ich habe ein Bild gekauft, das Marc nicht zusagt.”Yvan, Marc und Serge sind seit vielen Jahren befreundet. Ein Pillen schluckender Ingenieur,eine neurotische Papierwarenhändlerin, die kurz vor der Hochzeit steht und einkunstinteressierter Dermatologe. Serge kauft sich für eine stattliche Summe ein weißesGemälde und gerät dadurch mit seinem langjährigen Freund Marc aneinander. Als diebeiden ihre hysterische Freundin Yvan als Vermittlerin in ihrem Streit einschalten wollen,droht die Sache zu eskalieren. Ein zwischenmenschliches Kommunikationsdebakel überKunst, Freundschaft und die Farbe weiß.

»Kunst« (Originaltitel: « Art ») ist das dritte Theaterstück der französischen Autorin YasminaReza. Es wurde 1994 in Paris uraufgeführt und schnell zu einem Welterfolg; es erhieltmehrere Preise (Molière, Tony Award, Laurence Olivier Award) und wurde bisher in 40Sprachen übersetzt.
Yasmina Reza ist – neben Éric-Emmanuel Schmitt – die wohl am meisten gespieltezeitgenössische Theaterautorin.

Zum Stück:
Die Komödie reizt nicht nur zum Lachen; das Lachen ist Thema des Stückes. Die Autorinselbst sagt dazu: „Das Drama von „Kunst“ ist ja nicht, dass Serge das weiße Bild kauft,sondern dass man mit ihm nicht mehr lachen kann.“
Zum autobiografischen Hintergrund ergänzt sie: „Die Geschichte ist mir passiert mit einemFreund, der ein weißes Bild gekauft hat. Er ist Dermatologe, und ich habe ihn gefragt:‚Wieviel hast du dafür bezahlt?‘ Und er hat geantwortet: ‚Zweihunderttausend Euro.‘ Undich brüllte vor Lachen. Er allerdings auch. Wir sind Freunde geblieben, weil wir lachten. Als erdas Stück las, lachte er auch. Es hinderte ihn nicht daran, sein Bild weiterhin zu lieben.“

Inhalt:
Ein modernes Kunstwerk, drei junge Leute, drei Meinungen. Serge ist Medizinstudent undhat sich “verliebt”. Nach Monaten der Liebäugelei kauft er sich den Gegenstand seinesBegehrens: ein weißes Bild, mit weißen Streifen. Für 200.000 Euro. So ein Original-Antrioshat schließlich seinen Preis. Sein langjähriger Freund Marc kann es nicht. Er versucht diegemeinsame Freundin auf seine Seite zu ziehen, um Serge von diesem Fehlkauf, der “weißen
Scheiße” wie er sie nennt, zu überzeugen. Sie gerät unfreiwillig zwischen die Fronten. Dabeihat sie selbst eigene Sorgen: Sie wird heiraten. Während eines gemeinsamen Treffens beiSerge zeigt sich schnell, daß jeder der Freunde mit ganz eigenen Problemen kämpft und dasBild selbst beinahe zur Nebensache wird. Vielmehr sind es die zerstörten Selbstbilder undErwartungen die jeder der drei gezeichnet hat. Aus verletztem Stolz, Eifersucht und
Eitelkeiten werden verbale Verletzungen und schließlich körperliche Übergriffe.

Vorstellungen: 18.12. und 19.12. jeweils 19 Uhr in der Moritzburg Halle

Es spielen: Nicole Tröger, Christoph Minkenberg und Iven Fenker (Erstbesetzung LukasPossin)

Rechte beim Theaterverlag DESCH
KUNST wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt für das Kunstmuseum Moritzburg.