Lass dich nicht APPlenken!

von 13. Juni 2016

Daher klärt der ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland mit seiner Roadshow „Lass dich nicht APPlenken!“ über die Risiken durch Ablenkung am Steuer und die möglichen Folgen auf. Am 17. Juni startet die Roadshow mit dem ARCD Fahrsimulator auf dem 25. Verkehrssicherheitstag der Verkehrswacht Halle/Saale.

Im ARCD Fahrsimulator kann jeder selbst erleben,
wie schnell Ablenkung am Steuer entsteht und
welche Folgen sich daraus ergeben können.

Foto: ARCD

Mit der Roadshow „Lass dich nicht
APPlenken!“ legt der ARCD im Rahmen der
Kampagne „Runter vom Gas“ des
Bundesministeriums für Verkehr und digitale
Infrastruktur (BMVI) und des Deutschen
Verkehrssicherheitsrats (DVR) einen
Schwerpunkt seiner Verkehrssicherheitsarbeit
auf die Gefahren durch Ablenkung im
Straßenverkehr.

Den Begriff Ablenkung einheitlich zu definieren, ist gar nicht so leicht“, sagt Jürgen Dehner, Generalsekretär des ARCD. „Eines ist jedoch klar: Autofahrer sind abgelenkt, wenn sie ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Fahren konzentrieren, sondern sich mit Dingen beschäftigen, die nichts mit dem Fahren zu tun haben. Die negativen Folgen werden in der Regel unterschätzt. Es ist für die Verkehrssicherheit aber wichtig, ablenkende Tätigkeiten möglichst zu vermeiden oder gezielt zu dosieren, falls sie unvermeidbar sind. Darauf machen wir unserer Roadshow gezielt aufmerksam.“

„Lass dich nicht APPlenken!“ startet am 17. Juni auf dem 25. Verkehrssicherheitstag der Verkehrswacht in Halle/Saale. Ab 10 Uhr ist dort auf dem Marktplatz im ARCD Fahrsimulator erlebbar, wie Ablenkung im Straßenverkehr entsteht und welche Folgen sich daraus ergeben. Gleichzeitig erfahren die Teilnehmer, mit welchen Strategien sich diese Risiken vermeiden oder zumindest minimieren lassen. „Dieser Verkehrssicherheitstag in Halle ist der ideale Startpunkt für unsere Roadshow ‚Lass dich nicht APPlenken!‘ im direkten Umfeld des 12. bundesweiten Tages der Verkehrssicherheit“, sagt Dehner.

Ablenkung – eine unterschätzte Unfallursache

Zum zweiten Mal in Folge ist 2015 die Zahl der Verkehrsopfer in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen. Über 90 Prozent der Straßenverkehrsunfälle lassen sich auf menschliches Fehlverhalten zurückführen. Eine erhebliche Rolle spielen dabei Ablenkung und Unaufmerksamkeit von Autofahrern, aber auch von anderen Verkehrsteilnehmern. Jeder zehnte Verkehrsunfall wird nach Expertenmeinung durch Ablenkung verursacht. Als wesentliche Ablenkungsquelle gilt mittlerweile die zunehmende Verbreitung von Smartphones, die in dreifacher Hinsicht Aufmerksamkeit binden und ablenkend wirken können: motorisch, visuell und mental. Und das nicht nur bei Autofahrern, sondern auch bei Radfahrern und Fußgängern.

Beobachtungen im Straßenverkehr zeigen, dass viele den kurzen Blick aufs Smartphone verharmlosen und wenig Hemmungen haben, gerade hinter dem Steuer schnell eine Textnachricht auf dem Display zu lesen oder selbst zu verfassen. Dabei reicht schon eine Sekunde Blickabwendung von der Straße aus, um bei Stadttempo 50 km/h ganze 14 Meter im „Blindflug“ unterwegs zu sein. Innerhalb kürzester Zeit kann sich das Verkehrsgeschehen auf dieser Strecke jedoch völlig ändern. Plötzlich scheren Fahrzeuge aus, tauchen Radfahrer auf oder Fußgänger, vielleicht sogar Kinder, laufen auf die Fahrbahn. Eine rechtzeitige Reaktion auf solche unerwarteten Ereignisse ist dann nicht mehr möglich, die Gefahr des Kontrollverlusts groß.

Ablenkend wirkt aber nicht nur moderne Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik. Auch andere Nebentätigkeiten wie der Griff zur Wasserflasche, das Öffnen eines Schokoriegels, das Suchen oder Aufheben eines Gegenstandes oder intensive Gespräche mit Mitfahrern bis hin zur Bedienung von Fahrzeugfunktionen wie Navi, Klimaanlage oder Radio können stark vom Verkehrsgeschehen ablenken.

„Wer sich hinter dem Steuer mit seinem Smartphone oder sonstigen fahrfremden Dingen beschäftigt, ohne dass dabei etwas passiert, erhält eine trügerische positive Bestätigung, ein solches Risiko ruhig wieder eingehen zu können. Gleichzeitig werden das tatsächliche Gefahrenpotenzial und die möglicherweise schwerwiegenden Konsequenzen ausgeblendet und verdrängt“, sagt ARCD Generalsekretär Dehner. Die wiederholte Erfahrung, trotz Ablenkung nicht in kritische Situationen zu kommen, suggeriert nur ein Gefühl von Sicherheit. „Deshalb schärfen wir mit unserer Roadshow ,Lass dich nicht APPlenken!‘ das Bewusstsein für die Gefahren durch Ablenkung und Selbstüberschätzung im Straßenverkehr. Wir vermitteln Strategien zur Vermeidung von Ablenkungsfaktoren, damit alle besser und vor allem sicherer ankommen.“

ARCD Roadshow „Lass dich nicht APPlenken!“

17. Juni 2016 – 10 bis 18 Uhr
Halle (Saale) – Marktplatz