Mit Sherlock Holmes durch die Kunstgeschichte

von 12. Januar 2015

In jüngster Vergangenheit erschütterte ein Fälschungsskandal die Kunstwelt: Ein handwerklich begabter Mann hatte Werke der klassischen Moderne gefälscht und in den Kunsthandel bringen können, weil passionierte Sammler, erfahrene Kunsthändler und Kunsthistoriker von Weltruf sich hatten täuschen lassen. Das Verblüffende daran ist, dass in den Gemälden selbst bereits die entscheidenden Informationen enthalten waren, die sie als Fälschungen entlarvten. Betrachtet man Kunstwerke in ihrer Komplexität sowohl als Bilder, als auch als Artefakte, in denen verschiedene Materialien miteinander kombiniert sind, wird man immer auf einen reichen Schatz an Informationen treffen, welcher in der bildlichen Darstellung, im „Inhalt” selbst, nicht enthalten ist. Schlüssel zu diesen Informationen sind die zahlreichen Spuren, welche die Geschichte eines Kunstwerkes seit seiner Entstehung an ihm hinterlassen hat. Die seit rund hundert Jahren betriebene Gemäldekunde ist die älteste Art der Spurensuche in der Kunstgeschichte – heutige Verfahren nutzen alle Möglichkeiten der Naturwissenschaften und erstrecken sich auf alle möglichen Artefakte (Archäometrie). Der moderne Sherlock Holmes, so wie ihn die aktuelle BBC-Verfilmung zeigt, ähnelt dem heutigen Archäometriker mehr, als man gemeinhin glauben möchte (übrigens entlarvt er in der dritten Folge nebenbei eine Kunstfälschung).

Im Workshop erfolgt die Spurensuche anhand kaum bekannter Gemälde aus den Depots des Kunstmuseums Moritzburg ganz praktisch in unterschiedlichsten konkreten Aufgabenstellungen. Notwendig sind Operations- oder feine Zwirnhandschuhe. Smartphones oder Tablets mit Internetzugang sind für moderne Sherlocks, die die Geschichte ihres berühmten Vorgängers aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle kennen sollten, von immensem Vorteil.

Leitung: Dr. Albrecht Pohlmann, Leiter der Zentralen Restaurierung

Termin: Sonntag, 18. Januar, 14 – 18 Uhr

Nur nach Voranmeldung! Max. Teilnehmerzahl: 20

Teilnehmergebühr: 9,- € / erm. 6,- €

Anmeldung unter 0345-2125970/-52,

kerstin.zwarg@sds-kunstmuseum-moritzburg.de;

wolfgang.heger@sds-kunstmuseum-moritzburg.de