Museum Petersberg: 25 Jahre Mauerfall – Deutsch-Deutsche Spielzeugwelten

von 15. Juli 2014

Anlässlich dieses Jubiläums nutzt das Museum Petersberg, in Zusammenarbeit mit dem wirtschaftwundermuseum.de die Gelegenheit, eine besondere Deutsch-Deutsche Geschichte zu präsentieren – die Sonderausstellung: „Deutsch-Deutsche Spielzeugwelten“.

Anhand von kulturhistorisch aussagekräftigen Kinderspielzeugen aus den ehemals zwei deutschen Staaten zeigt die Ausstellung auf ebenso informative wie unterhaltsame Art und Weise Gemeinsamkeiten und Unterschiede des “Kind-seins“ in Deutschland-Ost und Deutschland-West auf.

In einzelnen Stationen werden zu verschiedenen prägnanten Themengebieten jeweils Spielzeuge aus der DDR und aus der Bundesrepublik gegenübergestellt, um typische Gegensätze herauszustellen oder auch, um überraschende Berührungspunkte der einstigen “Klassenfeinde” zu dokumentieren.

Während Kinder in der DDR zum Beispiel schon früh mit politischer Ideologie in Berührung gelangten – so unter anderem in Form eines Kinderpost-Stempels, der statt kindgerechter Blumen- oder Tierbilder, den Jahrestag der Nationalen Volksarmee zum Motiv hat – waren in den bundesdeutschen Spielkisten eher Symbole des Kommerzes zu entdecken. Ob von Markenherstellern gesponserte bunte Kaufladenschächtelchen oder Autos und Eisenbahnen mit Aufdrucken bekannter Firmen – solches “Product-Placement” im Kinderzimmer sorgte schon bei den ganz Kleinen für eine positive Belegung der entsprechenden Produkte.

Eine immer noch weithin unbekannte Gemeinsamkeit ist der Umstand, dass durch die rege Exportaktivität der DDR etliche der dort hergestellten Spielzeuge auch in bundesdeutschen Spielwarenläden zu finden waren.

Des weiteren werden Spielzeuggattungen vorgestellt, die es angesichts der Andersartigkeit der politischen Systeme oder aufgrund nationaler Eigenheiten jeweils nur ineinem der beiden Staaten gab.

Das breite Spektrum der gezeigten Spielzeuge sorgt dafür, dass sich die Besucher – männlich wie weiblich – auf eine spannende Zeitreise begeben können und dabei sicherlich in eigenen Erinnerungen schwelgen werden. So wird die Ausstellung auch Menschen, die sich für die zuvor genannten Hintergründe weniger interessieren, viel Freude bereiten.

Das Museum Petersberg ist täglich außer montags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.