Proteste gegen das Konzert von Xavier Naidoo in Halle (Saale)

von 27. Juni 2017

Bereits 2011 hatte Xavier Naidoo in einer ARD-Sendung erklärt, Deutschland sei ein besetztes Land, 2014 sprach er dann vor einer Kundgebung von Reichsbürger*innen, zu deren rechten und verschwörungsideologischen Behauptungen gehört, die Bundesrepublik sei nicht existent. Das aktuelle Lied der Söhne Mannheims, „Marionetten“, das unter anderem mit antisemitischen Stereotypen arbeitet, bezeichnete die FAZ als „Reichsbürger-Hymne“. In Halle steht derzeit Peter Fitzek (Königreich Deutschland) vor Gericht, im August 2016 griff der Reichsbürger Adrian Ursache in Reuden (Sachsen-Anhalt) ein SEK mit Waffen an. In Georgensmünd in Bayern tötete ein Reichsbürger einen Polizisten.

„Xavier Naidoo verbreitet die Ideologie der rechten Reichsbürgerbewegung“, konstatiert Valentin Hacken, Sprecher von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage. „Es handelt sich dabei nicht um verschrobene oder harmlose Behauptungen, sondern um prominenten Rückhalt für eine gefährliche, rechte Bewegung“, so Hacken weiter. Halle gegen Rechts kritisiert auch die Veranstalterin Mawi Concert Konzertagentur GmbH, welche in der Vergangenheit als Mitveranstalterin von „Leipzig. Courage Zeigen“ auftrat. „Hätte Mawi Concert tatsächlich Courage, würden sie den Auftritt von Naidoo absagen. Die Positionen von Naidoo sind seit Jahren bekannt.“, so Valentin Hacken von Halle gegen Rechts. Die Proteste am 30. Juni 2017 auf der Peißnitz (an der Fontäne) in Halle (Saale) werden von den Jusos Halle gemeinsam mit anderen Gruppen organisiert und beginnen um 15 Uhr. Halle gegen Rechts ruft dazu auf, sich an den Protesten zu beteiligen.

„Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ ist ein überparteiliches Bündnis aus über 100 Einzelpersonen und mehr als 30 Organisationen aus Halle, das sich entschieden gegen die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sowie gegen jede Diskriminierung und für Zivilcourage einsetzt.