Stoned Isle of Rock!

von 11. Juni 2016

Kerretta (Auckland/NZ)

Kurzinfo

Seit 2006 verzaubert diese mitreißende dreiköpfige Instrumentalband aus dem Hinterland von Auckland, Neuseeland Ihr Publikum mit ihrer rhythmischen Attacke. Oftmals beschrieben als “bleischwer” mit “lichten und schönen” Momenten.

Referenz

Dabei tun sie die ersten paar Sekunden noch so, als hätten The National sich aus ihrem Keller nur schnell ein paar Stockwerke tiefer gegraben. Kaltes Schlagzeug, warme Gitarren, immer schön langsam. Dann kippt es um, zieht sich zusammen, ist plötzlich spitzer Postrock, den es durch die üblichen Berge, Schluchten, Höhlen voller Rapsfelder treibt. Natürlich kommt so etwas aus Neuseeland, wo Schönheit träge und Zeit ein eher vages Konzept ist. The Secret Is Momentum heißt ein Stück, das stille Explosionen mit schwerer Wucht abwechselt, dabei nie das Zauberhafte aus den Augen verliert. Ja, so eine Band sind Kerretta, eine, die Anfänger in der Parallelwelt des Instrumentals willkommen heißt und sie herumführt. Eine leise Idee von Indierock schwebt mit, nicht direkt hörbar, eher als Zeichen, dass man verstanden hat. Die Hänge zur dicken Dramatik kommen aus dem Metal, eine gewisse Durchlässigkeit vielleicht aus dem Prog, die fast folkigen Blümchenmomente vermutlich von Herzen. Was alles bei der Stange hält, ist eine bombenfeste Hingabe zu Rhythmen, die man allesamt mit geblähten Backen und trockenem Gaumen nachsingen kann, ohne je richtig Beatboxen gelernt zu haben. Bone Amber Reigns lässt sich gar zu einer Art We Will Rock You-Hommage hinreißen. Wenn das mathematisch ist, dann höchstens so weit, wie man an Fingern und Zehen abzählen kann; richtig vertrackt sind andere. Vilayer ist ein freundliches Album, das einem nicht den Kopf zerbricht, dabei trotzdem nicht schwach oder hilflos. So könnte instrumentaler Postrock für den Sommer klingen.

(Visions Magazin über das Album “Vilayer”, 28.05.2010)

Links:

https://www.facebook.com/kerretta/

http://kerretta.bandcamp.com/

Swedenborg Raum (Halle-Leipzig)

Der Name Swedenborg Raum ist eine Anspielung auf die experimentelle Serie ‚Hospital der Geister‘ von Lars von Trier. Der darin vorkommende Raum beschreibt den Ort zwischen Diesseits und Jenseits, über welchen bereits der schwedische Philosoph Emanuel Swedenborg schrieb. In diesem Zwischenreich soll sich nach dem Ableben entscheiden, ob der Verbleib im Jenseits ein gutes oder ein böses Ende nimmt. Dieser Kampf zwischen guten „Geistern“ und bösen „Dämonen“, die in dem Swedenborg Raum verweilen, wird von der Band interpretiert.

In den eigenen Songs vermengen sich die Stilrichtungen der vorherigen musikalischen Projekte. Dabei sind sowohl Blues und Jazz sowie Stoner-, Space-, Psychedelic- und Prog-Rock vertreten, die im Härteren Bereich Metal- und Doom- Einflüsse enthalten. Gerade die Mischung aus den unterschiedlichen Elementen der Genres fasziniert die Band. Das treibt sie bis heute immer wieder voran und erstaunt das Publikum durch unerwartete Wendungen von psychedelischen Melodieparts bis hin zu harten Stoner-Riffs.

Nach über 120 Gigs in Deutschland und Europa veröffentlichten Swedenborg Raum im April 2016 ihr zweites Album mit dem Titel „In Between“. In physischer Form (Vinyl und CD) ist es über Tonzonen Records und Setalight erhältlich. Digital gibt es „In Between“ bei Bandcamp.

Referenzen:

„Die drei Jungs aus Leipzig liefern mit „In Between“ einen stimmigen Mix aus Stoner- und Psychedelic-Rock mit diversen Ausflügen ins Progressive. Liest man sich ein bisschen in die verfolgte Thematik, entsteht ein wunderbares Gesamtkonzept, das einfach nur Spaß macht.“ (prettyinnoise.de)

„(…) Und ihr solltet dafür Sorge tragen, dass Swedenborg Raum dem Underground entsteigen und bald auch einem größerem Publikum vorstellig werden. Wobei das Untergründige zumindest der Musik ganz gut steht. Wie ich das Ganze zusammenfassen würde? Opeth mit Stoner-Jam-Flair vielleicht? Die Richtung stimmt. Alles weitere entscheidet ihr am besten selbst.“

Links:

http://www.swedenborgraum.de/

http://swedenborgraum.bandcamp.com/album/in-between

https://www.facebook.com/SwedenborgRaum/?fref=ts

Band of Bears (Halle)

Entschleunigte Raumreisen und progressive Energieschübe – geben sich die Hand. Daraus entsteht eine harmonieverliebte, fragile Soundwolke, stets in Bewegung, bereit weiter abzuheben oder sich im Strom der Dinge zu verlieren.

Gitarrenlinien zeichnen filigrane Bilder, die irgendwo zwischen Mondwüsten, verlassenen Städten und Kompositionen der Romantik liegen. Pulsierendes Spiel von Bass und Schlagzeug ziehen die Spannungskurve immer wieder an und machen die Betätigung des Overdrive-Buttons letztendlich zur Notwendigkeit.

Der an hallige Klänge des Death-Rocks und Grungeballaden der 90er Jahre anmutende Gesang ist kühl und ruhig gehalten. Ausbrechend raumgreifende Momente stehen dem gegenüber. Verwobene Chöre widmen sich Themen wie der Illusion von freier Selbstverwirklichung und Grenzen der Wahrnehmung.

Es bleibt der Wunsch nach Gestaltungsfreiheit: Abkehr von äußeren Zwängen hin zum musikalischen Rausch. Afterhour-Rock. Einflüsse aus Stoner, Triphop, Dead Surfer, Death-Rock.

Links:

https://www.facebook.com/Band-of-Bears-490152304380878/?fref=ts

https://soundcloud.com/band-of-bears/sets/band-of-bears-ep