Vortragsreihe Musik hinterfragt

von 8. Dezember 2016

Der Vortrag nimmt Bezug auf die Sonderausstellung „Händel mit Herz – Der Komponist und die Kinder des Londoner Foundling Hospital“ im Händel-Haus und zeigt auf, wie es mit der Erfolgsgeschichte des „Messias“ nach der Uraufführung weiterging.

„Messias“ gehört zu jenen Oratorien Händels, die sich seit der Uraufführung ungebrochener Popularität und kontinuierlicher Präsenz im Musikleben erfreuen. Daher überrascht es kaum, dass dieses Oratorium in den gut 270Jahren Rezeptionsgeschichte auch radikale neue Deutungen und gravierende Modifikationen erfuhr, die im Vortrag vorgestellt werden sollen. Im Mittelpunkt stehen die frühen Übersetzungen ins Deutsche sowie die Bearbeitungen, die auf eine Integration in die italienische Hofkultur zielen (wie beim italienischen „Messias“ für Mannheim 1777). Weitere Schwerpunkte bilden die Tendenzen zur Monumentalisierung bei Aufführungen im 19.Jahrhundert, die politischen Lesarten in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts und szenische Realisierungen dieses Oratoriums, die sich seit der Jahrtausendwende häufen (z.B. für Wien 2009 und Kopenhagen 2012/Frankfurt am Main 2016).

Panja Mücke ist Professorin für historische Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim und Mit-Herausgeberin des Bandes „Händels Opern“ im „Händel-Handbuch“ (Laaber 2009). Einer ihrer Forschungsschwerpunkte liegt auf der Musik und der höfischen Kultur Europas im 18. Jahrhundert.

Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

Die Vorträge der Reihe „Musik hinterfragt“ werden vom Freundes- und Förderkreis des Händel-Hauses zu Halle e.V. freundlicherweise unterstützt.