Wer gab den Sternen ihre Namen?

von 20. August 2021

Endlich wieder Themenabend in der Arche Nebra! Es geht um nichts weniger als die Wurzeln der Astronomie als Wissenschaft. In zwei Vorträgen geht es auf Spurensuche in den Vorderen Orient und das alte Ägypten. Wer gab den Sternen ihre Namen? Unter anderem diese Frage beantworten die beiden Referenten Dr. Dr. Susanne M. Hoffmann (FUSION Group Heinz-Nixdorf-Professur für verteilte Informationssysteme, Uni Jena) und Dr. Lutz Popko von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Zwischen den Vorträgen besteht ein Imbissangebot und die Möglichkeit, einen Blick in die aktuelle Sonderschau „Sternensucher – Von der Himmelsscheibe bis zur Rosetta-Mission“ zu werfen.

Die Erforschung des Universums findet heutzutage überwiegend am Computer statt und nicht durch den romantischen Blick ins Himmelszelt. Die Himmelsbeobachter des Altertums in Babylon, Assur, Griechenland und dem Multi-Kulti-Schmelztiegel Alexandria am Nil hatten keine elektronischen Rechner oder Satellitenteleskope. Auch hatten die antiken Gelehrten vollkommen andere Fragestellungen als wir heute. Und doch legten sie mit ihren Beobachtungen, Berechnungen und Überlegungen die Grundlagen dafür, dass wir heute andere, so viel tiefer gehende Fragen in Bezug auf die Welt und das Universum stellen können. Die babylonische Astronomie systematisierte die Sterne und entwickelte Formeln zur Beschreibung der Planetenbewegungen. Die griechische Astronomie schaute es von dort ab und nutzte besonders die Mathematik für astronomische Beschreibungen und die Entwicklung von Weltmodellen. Die Astronomin und Wissenschaftshistorikerin Dr. Dr. Susanne Hoffmann lädt zu einer geistigen Reise durch Raum und Zeit – in den Vorderen Orient, ans Mittelmeer und in die Vergangenheit – ein und nimmt Astronomiefans mit auf eine Spurensuche zu den Wurzeln der modernen Wissenschaft.

Nach einer kleinen Pause mit Imbiss und der Möglichkeit, die Geschichte der Astronomie und des menschlichen Blicks in den Himmel in der Sonderschau „Sternensucher“ zu vertiefen, geht es im zweiten Vortrag des Abends ins pharaonische Ägypten. Der Ägyptologe Dr. Lutz Popko gibt Einblicke in die Himmelsbeobachtungen und -interpretationen im alten Ägypten. Diese sind aus Darstellungen und Texten in Tempeln, Gräbern und Papyri überliefert. Von ersten archäologischen Zeugnissen in der Westwüste des heutigen ägyptischen Territoriums bis hin zur Übernahme von Horoskopen und dem Tierkreiskalender in der griechisch-römischen Epoche spannt sich ein weiter Bogen der Beschäftigung mit Himmelsphänomenen. So stellt Popko unter anderem die Himmelsgöttin Nut als Personifizierung der Milchstraße vor und zeigt, wie die Ägypter mit pharaonischem Kalender und Dekan-Sternuhren Herrscher über die Zeit wurden. Dr. Lutz Popko ist seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und Dozent am Ägyptologischen Institut der Universität Leipzig.

Der Themenabend ist Teil des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderschau „Sternensucher – Von der Himmelsscheibe bis zur Rosetta-Mission“. Die Sonderschau, die eigentlich am 30. September zu Ende gewesen wäre, wird um ein Jahr verlängert. Damit wird den durch die Corona-Pandemie bedingten längeren Schließungsphasen Rechnung getragen.

Der Themenabend am Samstag, 18. September 2021, beginnt um 18 Uhr. Die aktuell geltenden Corona-Regeln – Abstand, Mund-Nasen-Schutz sowie die Zustimmung zur Kontaktdatenerfassung – sind zu beachten. Der Themenabend kostet inklusive Imbiss und Eintritt in die Sonderschau „Sternensucher“ pro Person 19,50 €, ermäßigt 13,00€.

Eine Anmeldung ist erforderlich unter Tel. 034461-25520.

Themenabend kompakt

18 Uhr: Vortrag: Wer gab den Sternen ihre Namen? (Referentin Dr. Dr. Susanne M. Hoffmann (FUSION Group Heinz-Nixdorf-Professur für verteilte Informationssysteme, Uni Jena)

19.30 Uhr: Imbiss und Möglichkeit zum Besuch der Sonderschau „Sternensucher“

20 Uhr: Vortrag: Astronomie im pharaonischen Ägypten – Kenntnisse und Deutungen (Referent: Dr. Lutz Popko, Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig)

Kosten: 19,50 €, ermäßigt 13,00 €, inklusive Imbiss

Anmeldung erforderlich