Anbau von Hanf

Anbau von Hanf
von 12. Februar 2025

Tipps für eine erfolgreiche Aufzucht

 

Mit der Legalisierung des privaten Cannabisanbaus in Deutschland wächst das Interesse, Hanf für den Eigenbedarf anzupflanzen. Wer hochwertige Gewächse kultivieren möchte, sollte sich nicht nur mit den rechtlichen Vorgaben vertraut machen, sondern auch geeignete Hanfsamen und grundlegende Kenntnisse über die verschiedenen Wachstumsphasen besitzen.

Rechtliche Grundlagen des Eigenanbaus in Deutschland

Seit April 2024 ist es volljährigen Personen in Deutschland erlaubt, bis zu drei Cannabispflanzen für den Eigenbedarf anzubauen. Die Pflanzen müssen im eigenen Wohnraum oder auf dem privaten Grundstück kultiviert werden. Der Anbau muss in einer Art und Weise erfolgen, die den Zugang für Minderjährige ausschließt oder öffentlich einsehbar ist. Außerdem ist es weiterhin untersagt, Cannabis an Dritte weiterzugeben.

 

Welche Hanfsamen versprechen gute Resultate?

Nicht alle Hanfsamen eignen sich für den privaten Anbau gleichermaßen. Vor allem feminisierte Hanfsamen sind eine beliebte Wahl, da sie ausschließlich weibliche Pflanzen hervorbringen. Dies ist dahingehend wichtig, da nur diese die begehrten Blüten ausbilden, in denen sich der Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) ansammelt, der für die psychoaktive Wirkung von Cannabis verantwortlich ist. Die folgenden Sorten werden von Experten empfohlen:

  • Purple Haze – auffällige violette Färbung, fruchtiges Aroma, dichte, harzige Blüten, kurze Blütezeit, geeignet für Indoor- und Outdoor-Anbau.
  • Jamaican Haze – kräftiges Wachstum, lange Blütenstände, bevorzugt warmes Klima, ideal für den Outdoor-Anbau.
  • Northern Lights – pflegeleicht, kompakt, widerstandsfähig gegen Schädlinge, kurze Blütezeit, besonders für den Indoor-Anbau geeignet.
  • Critical – hohe Erträge, schnelles Wachstum, kurze Blütezeit, robust gegenüber Schädlingen und Schimmel, Indoor- und Outdoor-tauglich.

Benötigte Ausrüstung und Materialien

Der Erfolg eines Anbauprojekts im Garten, auf dem Balkon oder in den eigenen vier Wähnen hängt maßgeblich von der richtigen Ausstattung ab.

Grundlegende Materialien:

  • Hochwertige Samen für eine erfolgreiche Keimung und kräftige Pflanzenentwicklung.
  • Anzuchtmedium wie Erde, Kokosfasern oder Hydrokultur für optimales Wurzelwachstum.
  • Nährstoffe und Dünger, die das Wachstum gezielt unterstützen.

Zusätzliches Equipment für den Indoor-Anbau:

  • LED-Lampen zur Nachbildung natürlicher Lichtverhältnisse.
  • Belüftungssysteme zur Frischluftzufuhr und Temperaturkontrolle.

Anbauphasen im Überblick

Der Cannabisanbau erfolgt in mehreren Schritten, die jeweils eigene Anforderungen mit sich bringen.

  • Keimung: Die Samen werden zunächst in einem feuchten Anzuchtmedium wie Watte, Küchenpapier oder direkt in feuchter Erde zur Keimung gebracht. Eine konstante Temperatur von etwa 20 bis 25 °C sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen das Aufbrechen der Samenhülle.

Eine alternative Methode ist das Wasserglasverfahren, bei dem die Samen für 12–24 Stunden in ein Glas mit zimmerwarmem Wasser gelegt werden. Dadurch wird die äußere Hülle aufgeweicht, was den Keimprozess beschleunigt. Nach einigen Tagen zeigt sich der Keimling, der dann vorsichtig in das Substrat gepflanzt wird.

  • Sämlingsphase: In dieser sensiblen Phase bilden sich erste Wurzeln und die charakteristischen Keimblätter aus. Die Pflanzen benötigen eine gemäßigte Beleuchtung und eine gleichmäßige Bewässerung, um ein stabiles Wachstum zu fördern. Zu starke Sonneneinstrahlung oder übermäßige Feuchtigkeit können das Wachstum beeinträchtigen.
  • Wachstumsphase: Die Pflanze bildet nun kräftige Stängel und große Blätter aus. In dieser Phase ist eine ausgewogene Nährstoffversorgung essenziell. Stickstoffhaltige Dünger fördern das Blattwachstum, während regelmäßiges Beschneiden für eine optimale Verzweigung sorgt.
  • Blütephase: Die Pflanze beginnt, ihre Blütenstände auszubilden. Indoor wird die Lichtdauer auf 12 Stunden pro Tag reduziert, um die Blüte einzuleiten. Während dieser Phase benötigt die Pflanze phosphor- und kaliumreiche Nährstoffe für eine optimale Blütenbildung.
  • Ernte und Trocknung: Sobald die Trichome (Pflanzenhaare) milchig bis bernsteinfarben erscheinen, sind die Blüten erntereif. Sie werden vorsichtig geschnitten und an einem dunklen, gut belüfteten Ort langsam getrocknet. Diese Vorgehensweise bewahrt die Aromen und die Qualität.
Fazit

Ob Indoor oder Outdoor – mit einer guten Vorbereitung, entsprechendem Equipment und richtiger Pflege lassen sich ertragreiche Pflanzen kultivieren und eine erfolgreiche Ernte erzielen.