Aussicht auf hohe Gewinne verführt –Totalverlust in fünfstelliger Höhe

von 9. September 2021

Die Aussicht auf hohe Gewinne verführte so auch einen Anleger aus dem Raum Magdeburg zur Geldanlage.Testweise wurden zunächst nur 250 € investiert, drei Wochen später immerhin schon 2.500 €. Eine Auszahlung eines kleinen Betrages, in diesem Fall von 300 € war zu diesem Zeitpunkt noch möglich, sollen doch die Anleger beruhigt und animiert werden, weitere Gelder mit immer höheren Beträgen anzulegen. Vermeintliche Mitarbeiter rufen die Anleger an, versprechen einen hohen Bonus und bessere Anlagechancen, wenn immer neue Gelder überwiesen werden.

So investierte auch der Magdeburger Anleger nach etlichen Telefonaten innerhalb der kommenden drei Monate insgesamt weitere 17.000 €. Große Gewinne waren so anscheinend sogar verbucht, wenn auch nur auf dem Papier oder auf dem virtuellen Konto. Sollen die eingezahlten Beträge und Gewinne dann aber tatsächlich ausgezahlt werden, sind die dubiosen Firmen meist nicht mehr erreichbar oder fordern sogar neues Geld, bevor Auszahlungen erfolgen können. So geschehen auch im geschilderten Fall. Um das Konto mit einem angeblichen Kontostand von über 100.000 € auflösen zu können, forderte das Unternehmen eine Vorab-Auflösungspauschale von 19% oder eine weitere Einzahlung von 15.000€, um weiter „Handeln“ zu können. Die eingezahlten Gelder sehen die Anleger meist nie wieder. Totalverluste in fünfstelliger Höhe sind nicht selten.

Viele Anleger suchen derzeit nach Anlagealternativen für ihr Erspartes, da die Angebote der Hausbank oder Filialbank vor Ort oftmals nur magere Gewinne versprechen oder aber sogar Geld für das reine Aufbewahren der Ersparnisse verlangen. Verlockende Angebote im Internet oder auf Social-Media-Plattformen finden sich dagegen scheinbar zahlreich. Die Anbieter versprechen schnell verdientes Geld und vermeintliche Anleger berichten von ihren herausragenden Gewinnen.

Die Verbraucherzentralen, aber auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), das Bundeskriminalamt (BKA) und die Landeskriminalämter raten bei Geldanlagen im Internet zu äußerster Vorsicht und gründlicher vorheriger Recherche zur Vermeidung von Betrug. Die BaFin ermittelt gegen eine Vielzahl von Firmen, die keine Erlaubnis zum Betreiben von Bankgeschäften oder Erbringen von Finanzdienstleistungen haben.

Welche Firmen über eine solche Erlaubnis verfügen, lässt sich über eine Unternehmensdatenbank bei der BaFin abfragen. Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt bietet Beratungen zu Geldanlagen oder zu Onlinebrokern sowie den Trading Plattformen an.

Das landesweite Servicetelefon der Verbraucherzentrale ist unter (0345) 29 27 800 für Auskünfte und Terminvereinbarungen zu erreichen. Unsere Online-Terminbuchung und weitere Information finden Sie unter www.verbraucherzentrale-sachsen-anhalt.de.