CeBIT 2015 – Die Highlights

von 12. Mai 2015

Unter dem Motto “D!Conomy – die digitale Transformation ist da” stellte die CeBIT, zusammen mit 3.400 Ausstellern, die Bedeutung der zunehmenden Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft dar. Auch die CeBIT selbst befindet sich im Wandel. Die vor einigen Jahren noch sehr auf den B2C-Bereich (business to client) fixierte Messe spezialisiert sich heutzutage vor allem auf Lösungen von Unternehmen für Unternehmen (B2B). Dass damit nicht mehr die breite Masse angesprochen wird, zeigt eine Statistik der Besucherzahlen der letzten sieben Jahre. Noch in 2008 kamen rund 495.000 Technikbegeisterte zur CeBIT. Nicht einmal der starker Videokonferenzauftritt von Edward Snowden oder die Eröffnung durch Bundeskanzlerin Merkel konnten etwas daran ändern, dass die Zahl der Besucher bis 2015 um über 50 Prozent zurückging.

Auf den Spuren von Marty McFly

Auch in diesem Jahr gab es wieder den einen oder anderen “Wow-Effekt” zu bestaunen. Neben einem Fernseher-Kühlschrank und einem 3D-Schokoladendrucker machte auch der Segway-Konkurrent IO Hawk auf sich aufmerksam. Das elektrisch betriebene Waveboard steuert man durch minimale Gewichtsverlagerungen ohne Lenker und mit dynamischen Stabilitätsreifen durch die Gegend. Sehr zur Enttäuschung vieler “Zurück in die Zukunft”-Fans funktioniert die Fortbewegung gänzlich ohne Reibung leider noch immer nicht. Trotzdem kommt man mit dem maximal 10 km/h fahrenden Gerät einem Schwebegefühl sehr nahe. In Deutschland gewann das Hovertrax von Solowheel vor allem durch die Spielshow “Schlag den Raab” an Bekanntheit.

Kundenberatung 2.0

Während der Anteil der Aussteller mit Endverbrauchern als Zielgruppe auf der CeBIT 2015 eher gering ausfiel, kamen Besucher mittelständischer Unternehmen voll auf ihre Kosten. Ein Highlight aus der B2B-Technik war zum Beispiel ein Produkt zur Vereinfachung von Online-Kundenanfragen. Die Kommunikationsexperten von ESTOS stellten dazu eine auf der Open-Source-Technolgie WebRTC basierende Lösung vor, die es Unternehmen erlaubt Kunden direkt auf ihrer Homepage über Text-Chat oder Audio- und Video-Chat zu beraten. Die vereinfachte Kommunikation zwischen Anbieter und Endverbraucher sollte vor allem für Unternehmen, die unter niedrigen Bewertungen im Bereich Kundenservice leiden, interessant sein. Denn schlecht beratene Kunden assoziieren den fehlenden Service gern mit dem Thema Abzocke. Einer Umfrage der Online Marketing Beratungsfirma Reachlocal zufolge besitzen sogar nur 37 Prozent aller KMUs in Deutschland eine eigene Website. Mit diesem Phänomen beschäftigen sich viele Blogs, denn die Homepage ist für die meisten Kunden die erste Anlaufstelle für Rückfragen zu einem Produkt. Ob sich dieser Anteil im nächsten Jahr verbessert hat, und welche Neuerungen in der Kundenberatung dann bereit stehen, erfährt man vom 14. bis 18. März auf der CeBIT 2016.