Der erste Schritt zum Eigenheim

Der erste Schritt zum Eigenheim
von 2. Juli 2021

Lange Laufzeit

Je länger die Laufzeit, desto teurer das Darlehen. Denn eine lange Laufzeit – also 20 bis 30 Jahre – schützt vor etwaigen Zinserhöhungen. Doch für diese Sicherheit bei der Zinsbindung wird meist ein Aufschlag fällig. Diese lange Bindung lohnt vor allem, wenn man davon ausgehen kann, dass die Zinsen während der Laufzeit deutlich steigen. Hier sollten Darlehensnehmer auf Anbieter setzen, die einen ein- oder mehrmaligen kostenlosen Wechsel des Tilgungssatzes innerhalb der Laufzeit erlauben. Zudem darf das Darlehen ab dem elften Jahr mit einer sechsmonatigen Kündigungsfrist ganz oder teilweise abgelöst werden, ohne dass dafür eine Entschädigung fällig wird.

Kurze Laufzeit

Kürzere Laufzeiten – hier sind etwa zehn bis 15 Jahre gemeint – senken hingegen die Kosten. Allerdings riskieren Darlehensnehmer eine teure Anschlussfinanzierung. Experten empfehlen kurze Laufzeiten daher nur, wenn sicher ist, dass das Darlehen in der angestrebten Zeit komplett zurückgezahlt werden kann.

Zinsentwicklung

Beim Zeitpunkt der Baufinanzierung sollte nicht nur auf private Lebensumstände geachtet werden. Die aktuelle Zinsentwicklung kann hohe Kosten bzw. Einsparungen mit sich bringen, denn bei Immobiliendarlehen geht es meist um sechsstellige Summen, bei denen jeder Prozentpunkt zählt.

Eigenkapital

Je mehr Eigenkapital aufgebracht werden kann, desto weniger Fremdkapital wird benötigt. Mindestens 20 Prozent der gesamten Finanzierungssumme halten die Experten für sinnvoll, um das Darlehen möglichst niedrig zu halten.

Baugeldzins

Wer sich Geld für das Eigenheim von der Bank, Versicherung oder sonstigen Vermittlern leiht, tilgt das Darlehen in monatlichen Raten bis zum Ende der Laufzeit. Für die Bereitstellung des Geldes zahlen Darlehensnehmer Baugeldzinsen, die sich aus dem reinen Zinssatz und den Nebenkosten – etwa Gebühren oder Provision des Kreditinstitutes – ergeben.

Wie hoch die Baugeldzinsen sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage, von Angebot und Nachfrage oder von der Höhe der Leitzinsen, die durch die Europäische Zentralbank festgelegt werden. Wichtig für die Baugeldzinsen sind aber auch individuelle Faktoren wie z. B. Lage und Wert der Immobilie, Bonität des Darlehensnehmers oder auch die Berufsgruppe, der der künftige Eigenheimbesitzer angehört. So erhalten Beamte oder Angestellte in der Regel meist günstigere Darlehen und haben eine größere Auswahl an Angeboten als etwa Selbstständige oder Rentner.

Klassische Wege zum Glück

Ob Zinssicherheit, ein schnelles Finanzierungsende oder eine variable Variante, die Sondertilgungen zulässt: Je nach Einkommen und individueller Lebenssituation gibt es diverse Finanzierungsmodelle. Sehr verbreitete ist das Annuitätendarlehen. Hier bleibt die Höhe der monatlichen Rückzahlungsbeträge über die festgelegte Laufzeit, in der Regel zwischen fünf und fünfzehn Jahre, gleich. Ein weiteres klassisches Modell ist das Tilgungsdarlehen. Hier bleibt zwar die monatliche Tilgungsrate über den Gesamtzeitraum konstant, doch die Zinsrate nimmt mit sinkender Restschuld ebenfalls ab, so dass die monatliche Gesamtbelastung im Laufe der Zeit geringer wird. Ein weniger verbreitetes Modell ist das Volltilgerdarlehen. Hier richtet sich die Höhe der Rate nach dem Zeitrahmen, in dem der künftige Eigenheimbesitzer sein Darlehen abbezahlt haben möchte. Die Rate ist fix und enthält Zinsen und Tilgung. Am Ende der Laufzeit ist das Darlehen vollständig abbezahlt, so dass es keine Restschuld und keine Anschlussfinanzierung gibt. Die ARAG Experten weisen allerdings darauf hin, dass hohen Entschädigungssummen fällig werden können, wenn eine Rate nicht gezahlt werden kann.

Weitere interessante Informationen unter:
https://www.arag.de/service/infos-und-news/rechtstipps-und-gerichtsurteile/heim-und-garten/