Dubiose Schlüsseldienste: So kann Abzocke vermieden werden

von 15. August 2019

Wie viel darf eine Türöffnung normalerweise kosten?

Die Kosten sind abhängig der jeweiligen Situation. Das Öffnen einer lediglich zugefallenen Tür dauert in der Regel bis zu 15 Minuten und darf inklusive neuem Zylinder nicht mehr als 120 Euro kosten. Am Wochenende und an Feiertagen ist aber mit einem Zuschlag zu rechnen, hier sind Preise bis 180 Euro legitim.

Zu beachten ist auch, dass seriöse Dienstleister einen verbindlichen Preis vorab am Telefon nennen. Unseriöse Dienstleister jedoch wollen vor der eigentlichen Arbeit den Blanko-Vertrag unterschrieben haben. Die Beträge werden dann nachträglich erfasst. So bindet sich der Verbraucher an jeden — selbst fiktiven — Preis.

So schützen Sie sich vor einer Kostenfalle

Bevor die erstbeste Wahl angerufen wird, sollte vorab ausgiebig recherchiert werden. Hierbei bieten sich vor allem Firmen aus dem Ort an, daher sollten 0800- und 0900-Nummern nicht angerufen werden, denn der Anfahrtsweg sollte möglichst kurz sein.

Wenn im Internet nach einem Anbieter gesucht wird, dann sollte vorab in das Impressum geschaut werden. Hier sehen Sie, woher die Firma wirklich kommt. Am Telefon kann sich aber hinsichtlich des Anfahrtsweges stets rückversichert werden. Dies sollte auch getan werden, sodass nicht unnötig mehr Geld ausgegeben wird.

Für unsere Ortschaft gibt es auf den Gelben Seiten eine extra Zusammenstellung mit Online-Buchung für zugefallene oder abgeschlossene Türen. Eine Buchung über das Internet ist immer gut, denn hier findet eine transparente Kostenaufstellung statt.

Sollten die Wahl aber auf einen Anbieter aus dem Telefonbuch fallen, dann sollten die Angaben so konkret wie nur möglich geschildert werden. Es sollte erwähnt werden, dass die Tür lediglich zugefallen ist. Hier ist das Wechseln eines Schlosses, nämlich in der Regel nicht notwendig. Ein seriöser Anbieter nennt daraufhin den Stundensatz und die Anfahrtskosten — meistens handelt es sich dabei um eine Pauschale in Höhe von 20 Euro, die ebenfalls legitim ist.

Die beste Möglichkeit ist, wenn vorher mehrere Schlüsseldienste angerufen werden, damit ein Preisvergleich stattfinden kann. Sollte anschließend die Wahl gefallen sein, sollten die Konditionen abgeklärt werden.

Ein zweiter Mitarbeiter wird nicht benötigt und lehnen ihn daher ab. Für das Öffnen einer Tür bedarf es lediglich einer Fachkraft. Dabei handelt es sich um einen Trick, damit die Rechnung künstlich um einen weiteren Stundensatz in die Höhe getrieben werden kann.

Wenn der Monteur angetroffen ist, sollten sich das Auftragsformular genauestens angesehen werden. Sind hier Vereinbarungen getroffen, die am Telefon gar nicht vereinbart waren? Dann sollten diese Passagen auch durchgestrichen werden. Die Rechnung wird ebenfalls erst dann unterschrieben, wenn der Monteur mit seiner Arbeit fertig ist und alle Kosten dargestellt wird. Im Idealfall wurde ein Pauschalpreis vereinbart.

Woher weiß ich, welche Arbeiten nötig sind?

Nicht jeder hat eine Expertise über Türen. Hier sollte auf das Bauchgefühl gehört werden. Wenn die Tür lediglich zugefallen ist, dann sind drastische Mittel wie eine Bohrmaschine übertrieben. Es sollte darauf acht gegeben werden, dass das Schloss und Beschläge nicht unnötig beschädigt werden. Sollte der Monteur doch zu einem solchen Hilfsmittel greifen, dann sollte sich dies der Betroffene erklären lassen.

Was tun bei einem ungemütlichen Monteur?

Wenn der Betroffene seine Rechnung erhalten hat, dann muss die Rechnung nicht Bar beglichen werden. Eine Überweisung ist ebenfalls in Ordnung. Extra Bearbeitungs- oder Buchungsgebühren müssen nicht bezahlt werden. Sollten Zweifel bestehen, dann kann die Rechnung von einer Verbraucherzentrale jederzeit überprüft werden.

Wird der Betroffene aber vom Monteur unter Druck gesetzt, damit auf jeden Fall in Bar bezahlt wird, dann kann die Polizei hinzu gerufen werden. Erpressung und Nötigung stellen einen Straftatbestand dar.