Eigene Domain für die Saalestadt?

von 18. Mai 2015

Statt immer nur .com, .info und .de können nun Domains mit Endungen wie .bike, .party oder .computer registriert werden. Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) hat viele Begriffe zur Erweiterung des Namensraumes im Internet zugelassen. Welche Domains verfügbar sind, lässt sich hier prüfen.

Geo-Endungen haben großes Potenzial

Besonders beliebt sind Geo- bzw. regionale Endungen. Halle mischt bei diesen bislang nicht mit. Ende April informierten sich die Mitglieder des Wirtschaftbeirates der Stadt Halle über Top Level Domains für Städte und Regionen im Stadthaus Halle. Referent der Sitzung war Prof. Wolfgang Kleinwächter, Vorsitzender Medienstadt Leipzig e. V. und Mitglied des Direktoriums der ICANN. Ist dies ein Vorstoß für die Domainendung .halle? Bei der Vergabe neuer Top Level Domains nutzten auch einige deutsche Städte und Regionen die Möglichkeit, Geo-Endungen zu registrieren. Das Ruhrgebiet hat sich die Endung .ruhr gesichert, und Berlin die Endung .berlin. Auch die Endungen .bayern, .saarland und .nrw sind dann möglich, ebenso wie .hamburg und .koeln. Die Regionen und Städte können sich mit den neuen Endungen als Marke im Internet positionieren. Für Unternehmen und Dienstleister wird es leichter, ihre regionale Verbundenheit auszudrücken. Diese spielt trotz globaler wirtschaftlicher Vernetzung eine wichtige Rolle im Wettbewerb um Kunden.

Neue Domains nur in Westdeutschland

Unter den neuen regionalen Domainendungens sind kein einziges ostdeutsches Bundesland und keine ostdeutsche Stadt vertreten. Das Bewerbungsverfahren ist kompliziert und teuer. Für die geografischen Endungen verlangt die ICANN eine Bewerbungsgebühr von 185 000 Dollar. Außerdem muss die Gebietskörperschaft die Bewerbung förmlich unterstützen. In Bayern gelang die Finanzierung über eine Ausschreibung der Landesregierung. Bei dieser setzte sich die Bayern Conncet GbmH durch. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung wird das Land Bayern prozentual am Gewinn durch den Verkauf der neuen Domains beteiligt. Sachsen-Anhalt verzichtete wie die anderen ostdeutschen Bundesländer auf eine Bewerbung um eine regionale Domainendung. Zu welchem Ergebnis die Mitglieder des Wirtschaftbeirates der Stadt Halle während ihrer Sitzung gekommen sind, ist bislang noch nicht bekannt. Eine entsprechende Bewerbung wurde jedenfalls noch nicht bei der ICANN eingereicht. Daher wird es auch in absehbarer Zeit keine Domainendung namens .halle geben.

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