Grippeviren rote Karte zeigen. Jetzt an die Schutzimpfung denken

von 13. September 2012

„Ich weiß, dass zahlreiche Praxen bereits mit den Impfungen begonnen haben. Und viele Mitarbeiter der Ärztekammer Sachsen-Anhalt sind schon geimpft. Da die Impfung jährlich im Herbst wiederholt werden muss, ist jetzt die beste Zeit dafür”, erklärt Sachsen-Anhalts Ärztekammer-Präsidentin Dr. Simone Heinemann-Merz.

Die Aggressivität der Viren ändert sich ständig und unser Immunsystem ist auf die Variabilität nicht vorbereitet. Besonders gefährdet sind Personen mit chronischen Grundleiden. Dazu gehören Lungenkrankheiten wie Asthma oder Bronchitis; Herzkrankheiten mit Neigung zur Herzinsuffizienz; Nierenleiden; Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und andere Stoffwechselerkrankungen; Anämien (Mangel an roten Blutkörperchen); angeborene und erworbene Immundefekte und Patienten mit Organtransplantationen oder bestimmten Tumorleiden.

Besonders wichtig ist der Impfschutz für Schwangere. Sie sollten sich durch ihre behandelnde Ärztin/ihren behandelnden Arzt vor der Impfung beraten lassen. Eine Impfung ist ab der 12. Schwangerschaftswoche möglich. Kinder mit chronischen Atemwegserkran-kungen gehören ebenfalls zu den Risikogruppen, weshalb auch hier ein Augenmerk auf den rechtzeitigen Impfschutz gelegt werden sollte. Säuglinge können bereits ab dem 7. Lebensmonat immunisiert werden. Neu ist, dass in diesem Jahr erstmals eine nasal zu verabreichende Impfung für Kinder zugelassen worden ist. Diese kann jedoch noch nicht als Kassenleistung abgerechnet werden.

Weiterhin wird allen Bürgern über 60 Jahren die Impfung nahe gelegt, da bei ihnen die körpereigene Abwehr häufig eingeschränkt ist. Bei allen diesen gefährdeten Personen kommt es im Falle einer Virusgrippe häufig zu Komplikationen im Krankheitsverlauf, etwa zu Lungenentzündungen, die auch tödlich verlaufen können.

Darüber hinaus wird die Grippeschutzimpfung auch für Personen empfohlen, die im Beruf einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt sind oder diese Infektion auf andere übertragen können, z.B. medizinisches Personal, Feuerwehr, Polizei, Lehrkräfte. Auch wer häufig Kontakt zu größeren Gruppen von Menschen hat (etwa Personen in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr), sollte zur Impfung gehen.

Die Ärzteschaft in Sachsen-Anhalt ist auf die kommende Grippeschutzimpfung gut vorbereitet. Genügend Impfstoff wurde bestellt und ist in den Arztpraxen vorrätig. Die Impfung erfolgt hauptsächlich durch niedergelassene Ärzte. Die Ärztekammer-Präsidentin rät deshalb: „Es kann keinen besseren Schutzvor dieserKrankheit mit möglichen lebensbedrohlichen Komplikationengeben, als ein kleiner Piks jetzt im Spätsommer.”