Halle – eine Stadt der Mode?

von 27. September 2016

So müssen junge Hallenser nicht neidisch gen Berlin blicken, wenn sie planen, in der Modebranche Fuß zu fassen.

Eine Modeschule direkt in einer Burg

Ob über eine entsprechende Ausbildung oder ein Studium: In Halle finden angehende Nachwuchsdesigner ausreichend Möglichkeiten, um eine Karriere in der Modebranche zu starten. So vermittelt die Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle grundlegendes Fachwissen in den Bereichen Design, Mode und Kunst. Die Räumlichkeiten der Kunsthochschule, die aus einer einstigen Zeichen- und Handwerkerschule hervorging, liegen in der namensgebenden Burg Giebichenstein. Diese romanische Burg wurde im Hochmittelalter erbaut und wird nunmehr seit über 100 Jahren schulisch genutzt. Neben dem Bachelorstudiengang Modedesign gibt es dort noch viele weitere, die im weitesten Sinne mit Kleidung und Mode zu tun haben. Die Kollektionen der Bachelorstudenten werden dann von den Absolventen auf einer Modenschau präsentiert. In den weiterführenden Masterstudiengängen Conceptual Fashion Design oder Conceptual Textile Design können sich die Studenten dann spezialisieren. Die BBI – Akademie für berufliche Bildung gGmbH wurde erst 1995 gegründet. Sie ist spezialisiert auf Berufsausbildungen in den Bereichen Pflege, Mode und Design. Genauso wie bei Mode-Absolventen der Burg Giebichenstein findet auch im Rahmen der Ausbildung Modedesign eine Abschlusspräsentation der Absolventen statt, bei der diese ihre Kollektionen präsentieren.

Warum nach Berlin? Designerlabel Zukker bevorzugt das beschauliche Halle

Berlin gilt nicht nur als Landes-, sondern auch als deutsche Modehauptstadt. Dort lebt jeder seinen individuellen Stil aus. Die Einwohner der bunten Multikulti-Metropole zeichnen sich oft auch durch ihren eklektischen Kleidungsstil aus, bei dem Fundstücke, die man auf einem der diversen Flohmärkte gefunden hat, mit Accessoires aus dem Second-Hand-Shop Kleidung kombiniert, um abschließend nochmal auf Shopping-Seiten wie shoptwist zu gucken, ob man vielleicht noch ein trendiges Markenteil findet, um den Look abzurunden. Doch nicht alle Designer suchen den Trubel der Hauptstadt der ewig wechselnden Trends und Experimente. Die Designer des Labels Zukker beispielsweise wollen lieber im beschaulichen Halle bleiben. Erst Anfang 2015 waren sie auf der Fashion Week in Berlin vertreten, die sie aber vor allem als Marketingmöglichkeit verstehen. In Berlin bekäme man geradezu eine Überdosis an Eindrücken, urteilt Heike Becker, in Halle hingegen könnte man sich auf das Wesentliche konzentrieren: Nämlich ebenso funktionale wie gut aussehende Mode zu kreieren.

Bildrechte: Flickr super Mario CHA_Halle_10-2014-5 – by Jenni Ottilie Keppler Lars Zimmermann CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten