In-App-Käufe können teuer werden

von 26. November 2021

Das Spiel selbst kann kostenlos im App-Store oder Google-Play-Storeheruntergeladen werden. Aber der kostenlose Anschein trügt. Zwarbefindet sich auf der Downloadseite der Hinweis, dass das Spiel In-App-Käufe enthält, allerdings findet man nur im Google-Play-Store einenHinweis über die Kosten. Angegeben wird, dass pro zusätzlichem Artikelfür das Spiel Kosten zwischen 30,99 € und 124,99 € anfallen können. ImApp-Store selbst fehlt dieser Hinweis.

Das Prinzip vieler Handy-Spiele ist so gestaltet, dass sie durch den Kauf von Spielobjekten wie Gold oder Diamanten schneller durchgespielt werden können. Wenn zum Beispiel ein Wohnhaus für 200 Diamanten gekauft werden kann, um das nächste Level zu erreichen, dann hat der Spieler zwei Möglichkeiten. Entweder er sammelt im Laufe des Spiels die Diamanten an oder er bezahlt 19,99 € für 20 Diamanten. Bei 200 Diamanten sind das 199,90 €. Werden weitere Spielobjekte gekauft, kommen so schnell Beträge in 4stelliger Höhe zusammen.

Bei dem Spiel „Roblox“ gibt es zusätzlich die Möglichkeit, eine kostenpflichtige Mitgliedschaft zu abonnieren. Hinweise darüber findet man nur auf deren Webseite. Wie hoch die Kosten sind, war nicht zu finden. Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt empfiehlt in vergleichbaren Fällen, das Geld zurück zu fordern, denn Minderjährige können ohne Zustimmung ihrer Eltern keine derartigen Verträge rechtswirksam schließen.

Um ungewollte In-App-Käufe dauerhaft zu vermeiden, haben Eltern die Möglichkeit, dies in den Einstellungen ihres mobilen Endgerätes zu verändern.

  1. In-App-Käufe deaktivieren. Diese Funktionen finden Sie nur beidem Betriebssystem iOS. Bei Android-Geräten wird diese Funktionnicht zur Verfügung gestellt.

  2. Passwortabfrage oder Identifizierung vor dem Kauffestzulegen. Beide Betriebssysteme bieten diese Funktion an. Istdiese Funktion aktiviert, können Käufe nicht mehr mit nur einemKlick durchgeführt werden.

  3. Keine Telefonnummer oder Kreditkarte hinterlegen. BeimErstellen eines Accounts wird unter anderem nach derTelefonnummer oder Kreditkarte als Zahlungsmittel gefragt. Hiersollte eine andere Alternative wie zum Beispiel eine Prepaidkarteausgewählt werden.

  4. E-Mail-Account überprüfen. Werden In-App-Käufe getätigt, wirddem Nutzer eine E-Mail an die hinterlegte Adresse geschickt. Hierkönnen alle In-App-Käufe nachvollzogen werden.

Beratungen zu Telekommunikationsverträgen bietet dieVerbraucherzentrale Sachsen-Anhalt persönlich, über die E-Mailberatungoder telefonisch an. Das landesweite Servicetelefon derVerbraucherzentrale ist unter (0345) 29 27 800 für Auskünfte undTerminvereinbarungen zu erreichen. Weitere Informationen erhalten Sieunter www.verbraucherzentrale-sachsen-anhalt.de.