Krebsgesellschaft erweitert Angebot

von 30. Juli 2012

 Das Beratungsnetz der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft (SAKG) ist dichter geworden. Seit 2010 hat der Verein mit Sitz in Halle (Saale) bisher acht Außenberatungsstellen eingerichtet, in denen sich Krebskranke und ihre Angehörigen kostenlos beraten lassen können.Möglich wurde das Angebot durch die finanzielle Unterstützung vom Landesverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland. Für die nächsten Monate ist die Eröffnung weiterer Standorte geplant. Noch in diesem Jahr soll eine Außenberatungsstelle in Haldensleben ihre Pforten öffnen, 2013 folgen Aschersleben und der Burgenlandkreis. Darüber hinaus werden bestehende Angebote ausgebaut. “Die Außenberatungsstellen sind gerade in einem Flächenland wie Sachsen-Anhalt von enormer Bedeutung”, sagt Sven Weise, Chef der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft (SAKG). Gerade Patienten aus dem ländlichen Raum müssten andernfalls lange Wege in Kauf nehmen. Dies sei problematisch, denn viele Betroffene sind aufgrund ihrer Erkrankung nicht oder nur eingeschränkt mobil.  Ein weiterer Anlass für die Einrichtung der Außenberatungsstellen war die Verbesserung der psychoonkologischen Versorgung. “Sie war bisher vor allem im ländlichen Raum nicht zufriedenstellend. Dort mussten Patienten oft bis zu zwei Jahre auf einen Beratungstermin warten”, sagt Sven Weise. “Dies ist auch vor dem Hintergrund der psychischen Belastungen, die eine Krebserkrankung mit sich bringt, nicht hinnehmbar.” Bisher sind in den Orten Bernburg, Dessau-Roßlau, Kalbe (Milde), Wittenberg, Merseburg, Sangerhausen, Stendal, Wernigerode sowie seit kurzem in Bitterfeld Beratungsstellen eingerichtet worden. “Ihre Arbeit wird von den Betroffenen und ihren Angehörigen gut angenommen”, sagt Sven Weise. Das belegt auch die Statistik: Pro Standort werden zur monatlichen Beratungszeit im Durchschnitt fünf Beratungen zu allgemeinen, sozialrechtlichen oder psychologischen Fragen durchgeführt. Auch künftig wird der Bedarf steigen. Das liegt nach Einschätzung von SAKG-Chef Weise auch daran, dass die Angebote der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft inzwischen in den Kliniken bekannt sind, und Patienten so effektiv darüber informiert werden. Aus diesem Grund soll das Außenberatungsnetz künftig noch erweitert werden. Bis 2014 sollen alle Standorte etabliert sein.Zugleich werden die Beratungszeiten in den Außenberatungsstellen in Dessau-Roßlau, Wittenberg, Sangerhausen, Wernigerode und Stendal verdoppelt. Statt bisher vier Stunden sind die kompetenten und geschulten Mitarbeiter der Zentrale in Halle dann monatlich an einem festen Tag jeweils acht Stunden vor Ort. Außerdem sollen auch Hausbesuche möglich sein.