Mit legalen Streaming-Diensten den Anwaltsbrief vermeiden

von 29. Oktober 2015

Laut einer Umfrage des Business Insiders gaben 14% aller Befragten zu, unlizenzierte Inhalte im Internet zu streamen. Meist wird auf solche illegalen Quellen zugegriffen, wenn das Angebot legaler Streaming-Dienste nicht ausreichend erscheint.

Legales oder illegales Streaming: Eine komplizierte Situation

Die Nutzung von so genannten „illegalen“ Streaming-Seiten befindet sich in einer rechtlichen Grauzone. Beim Streaming wird die Datei nicht permanent auf dem Rechner gespeichert. Somit ist sie im Nachhinein nicht mehr abrufbar, so das Argument der Befürworter. Der europäische Gerichtshof entschied im Juni vergangenen Jahres, dass urheberrechtlich geschütztes Material legal im Browser betrachtet werden kann, weil es hierbei nur flüchtig auf dem Computer verfügbar ist. Allerdings bezieht sich das Urteil in erster Linie auf das Betrachten von Presseartikeln und kann nur bedingt auf Filme und Musik übertragen werden. Auch die Bundesregierung äußert sich sehr schwammig zum Thema: Mitunter kann es für Verbraucher schwer zu erkennen sein, ob die Inhalte illegal ins Internet gelangt sind. Manche Internetseiten bieten zum Beispiel auch zeitgleiches Streaming von Fernsehprogrammen wie Fußballspielen an. Im Zweifelsfall muss dann der Inhaber der Urheberrechte nachweisen, dass das Material illegal bereitgestellt wurde.

Auf Nummer sicher: legale Streaming-Alternativen

Dabei gibt es heute eine Reihe günstiger Alternativen, die den Geldbeutel kaum belasten und trotzdem eine große Bandbreite an Angeboten liefern. Der Netzdienst „ALDI life“ bietet eine umfassende Auswahl an Musik und Hörbüchern. Bei Netzkino.de finden Benutzer eine Reihe kostenloser Filme, die legal gestreamt werden können. Und dann sind da natürlich die Mediatheken der Rundfunkanstalten und Fernsehsender, die Filme und Shows zum Anschauen im Internet bereitstellen – und das vollkommen legal. Insgesamt wird die rechtliche Situation nicht für immer so vage bleiben. Eine Entscheidung, die die rechtliche Grauzone aufhebt, könnte demnächst gefällt werden: Ein niederländisches Gericht leitete im Oktober einen Streitfall über Streaming-Dienste an den Europäischen Gerichtshof weiter. In der Zwischenzeit sollten sich Verbraucher jedoch nicht auf der rechtlichen Grauzone ausruhen: Die Nutzung illegaler Inhalte ist immer mit einem Risiko verbunden.