Neu aufgelegte Masche mit Einladung zur Kaffeefahrt

von 21. April 2010

Wieder sprechen zahlreiche Verbraucher Sachsen-Anhalts in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale vor. Alle sind Empfänger eines auf den ersten Blick fast amtlich anmutenden Schreibens. Die Herren Richter und Schuster – mal mit Doktortitel, mal ohne -zwei angebliche Finanzdienstleister unter einer Berliner und Hamburger Postfachadresse – informieren mit nahezu identischen Schreiben förmlich über die Festsetzung eines nachträglichen Gewinnübergabetermins. Die Namen Versender sind beliebig austauschbar – Anfang des Jahres waren es noch Dr. Böhm, Schneider und König – während die Masche immer die gleiche dreiste Abzocke bleibt.

Mehrfach warnte die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V. bereits vor diesen Briefkastenfirmen. In fast wortwörtlich identischen Schreiben wird nunmehr erneut der Eindruck vermittelt, dass bei der Abwicklung verschiedener Firmen mit besonderen Aufwand und Mühe für den angeschriebenen Verbraucher ein Restguthaben aus einer Gewinnsumme von 1.000,- Euro erstritten wurde. Eine persönliche Abholung
sei allerdings notwendig, ein geeignetes Verkehrmittel für Hin- und Rückfahrt wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Ziel der Fahrt – wie üblich begleitet von einem Rahmenprogramm mit Kaufmöglichkeiten aus Lagerbestandsauflösungen – ist jeweils die angebliche Zweigstelle der Herren im Großraum des Wohnortes der angeschriebenen Verbraucher.

Die Erfahrungen der Verbraucher belegen: Die angeblichen Firmenfilialen entpuppen sich regelmäßig als Landgasthof. Trotz aufwendiger Aufmachung handelt es sich um nichts anderes als Einladungen zu einer ganz gewöhnlichen Kaffeefahrt, auf der das übliche Sammelsurium nutzloser und überflüssiger Produkte zu horrenden Preisen verkauft wird. Vor allem Reisen und Vitamin-Kuren sind der Verkaufsschlager. Von einer Gewinnauszahlung ist hingegen weit und breit nichts zu sehen.