Neue Heizung erhöht oft die Kosten

von 9. Dezember 2021

Was ist der Rebound-Effekt?

Der Rebound-Effekt beschreibt das Phänomen, dass einzelne Energiesparmaßnahmen den gesamten Energieverbrauch eines Haushaltes ansteigen lassen können. Grund dafür ist das eigene Verhalten, das sich durch die Kostenersparnis verändert.

Dabei unterscheidet sich der direkte vom indirekten Rebound-Effekt: Erhöhen Sie nach einem Heizungstausch die Temperatur von vorher durchschnittlich 20 Grad Celsius auf nun 22 Grad, ist vom direkten Rebound-Effekt die Rede. Die Einsparung der neuen, effizienten Heizung wird durch die erhöhte Raumtemperatur zum Teil wieder aufgezehrt. Fazit: Der Verbrauch steigt, weil die Kosten sinken.

Vom indirekten Rebound-Effekt spricht man, wenn die gespartenHeizkosten in einen Zweitfernseher investiert werden. Die Effizienz ander einen Stelle führt zum Konsum in einem anderen Bereich, derebenfalls Energie verbraucht.

Wie groß ist der Rebound-Effekt?

Der Umfang des Rebound-Effekts wird unterschiedlich beziffert. Erhängt stark von der zugrundeliegenden Methodik ab. DasUmweltbundesamt schätzt, dass der direkte Rebound-Effekt beimHeizen bis zu 30 Prozent betragen kann, und bei der Beleuchtung bei20 Prozent liegt. Werden indirekte Rebound-Effekte miteinbezogen,wird ein noch größerer Anteil der Einsparungen aufgezehrt.Diplom-Ingenieur-Architekt Torsten Schulze, Experte derEnergieberatung der Verbraucherzentrale, erklärt den Rebound-Effektam Beispiel einer Heizung: Belaufen sich die jährlichen Heizkosteneiner alten Ölheizung auf 12,30 Euro pro Quadratmeter, liegen dieKosten bei gleichem Heizverhalten mit Holz-Pellets bei 8,00 Euro. DieHeizkosten könnten mit einer Holz-Pellet-Heizung theoretisch um eingutes Drittel reduziert werden. Erhöhen Sie bei der neuenPelletheizung die Raumtemperatur jedoch von 20 auf 24°C, da derBrennstoff ja nun viel günstiger ist, greift der Rebound-Effekt. DerVerbrauch steigt damit um fast 25 Prozent.

Wie kann man dem Rebound-Effekt begegnen?

Um Rebound zu vermeiden, ist es wichtig auf das eigene Verhalten zu achten. Neue Technologien sparen nur Energie ein, wenn Sie sie mindestens genauso sparsam einsetzen, wie den Vorgänger.

Folgende Tipps helfen Ihnen dabei:

  1. Stellen Sie die Raumtemperatur individuell ein. Wenn Sie das
    Zimmer länger nicht nutzen, drehen Sie das Thermostat runter.

  2. Prüfen Sie, ob sie die Temperatur generell oder in einzelnen
    Räumen reduzieren können. Als optimale Innentemperatur
    gelten 20 Grad Celsius. Jedes weitere Grad erhöht die
    Heizkosten um etwa sechs Prozent.

  3. Schalten Sie Geräte aus, statt sie im Stand-by-Modus laufen zu
    lassen. Mit einem Klick auf der ausschaltbaren Steckerleiste
    entfernen Sie gleich mehrere Geräte vom Strom.

  4. Tauen Sie regelmäßig ältere Kühl- und Gefrierschränke ab.
    Neue Geräte machen das häufig schon automatisiert

  5. Nutzen Sie Sparprogramme beim Wäschewaschen und beim
    Geschirrspüler.

Das landesweite Servicetelefon der Verbraucherzentrale ist unter(0345) 29 27 800 für Auskünfte und Terminvereinbarungen zuerreichen. Termine für eine Energieberatung werden kostenfreiunter 0800 – 809 802 400 vergeben. Weitere Informationen erhaltenSie unter www.verbraucherzentrale-sachsen-anhalt.de. DieEnergieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vomBundesministerium für Wirtschaft und Energie.