Schwedische Gelassenheit nach Hause holen

von 2. August 2020

Die Schweden gehören bekanntermaßen zu den glücklichsten Menschen der Welt. Das schwedische Wort “Lagom” bezeichnet eine Lebensart für mehr Glück und Gelassenheit. Übersetzen lässt es sich nur schwer – es bedeutet grundsätzlich grob: “Nicht zu viel und nicht zu wenig.” Lagom meint also, das richtige Maß in allen Dingen des täglichen Lebens zu finden.

Lagom im Kleiderschrank

Stockholm ist nicht nur wunderschön, die Stadt gehört auch zu den großen internationalen Modemetropolen. Der schwedische Kleidungsstil ist geprägt von Gemütlichkeit, die gleichzeitig praktisch und schick ist. Helle, freundliche Farben schaffen einen Kontrast zu den dunklen schwedischen Wintern und sorgen für einen frischen, modernen Look. Das Lagom-Konzept ist durchaus auf Mode übertragbar, schließlich bedeutet es auch, so zu leben, dass man verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen umgeht. Das heißt, in nachhaltige und fair produzierte Kleidung zu investieren.

Gesundheit und Ernährung

Mit Lagom wird auch Essen beschrieben. So ist ein Gericht beispielsweise Lagom, wenn genau die richtige Menge und Zusammensetzung an Gewürzen hinzugegeben wurde. Es bezieht sich jedoch nicht nur auf die Art der Zubereitung, sondern auch auf die Auswahl der Nahrungsmittel. Eine Lagom-Ernährung ist gesund und ausgewogen, ohne dass man dabei auf gelegentliches Naschen verzichten müsste. Es geht nicht darum, strenge Diäten einzuhalten, sondern darum, das zu genießen, was man vor sich hat.

Um gesund zu bleiben, tun sich die Schweden häufig auch körperlich etwas Gutes und gehen in die Sauna oder lassen sich massieren. Genau wie die Ernährung, sollte auch das Sportprogramm maßvoll in den Alltag integriert werden. Regelmäßiger, moderater Sport wie Spazieren, Joggen oder Radfahren ist empfehlenswert. Zu intensiver Sport, der komplette Erschöpfung und Muskelkater nach sich zieht, hingegen weniger.

Minimalismus im Wohnraum

Das Prinzip des Minimalismus besteht darin, so viel wie nötig und so wenig wie möglich zu besitzen. Es geht darum, nur Gegenstände zu haben, die einen glücklich machen und deren Besitz eine Bereicherung darstellt. Der Grundgedanke dahinter: Ohne unnötige Lasten fühlt man sich freier und gelassener und kann jedes einzelne Stück wertschätzen, das man besitzt. Eine aufgeräumte, cleane Wohnung resultiert in mehr Freiraum im Kopf. Zudem tut Minimalismus dem Geldbeutel gut, sodass man das Geld für Dinge ausgeben kann, die einem wirklich am Herzen liegen. Eine Wohnung ist also dann lagom, wenn sie weder zu voll noch zu leer ist. Auch hier kommt es auf Ausgewogenheit, Balance und Nachhaltigkeit an.