Sehschwäche: Immer mehr Menschen sind auf Sehhilfe angewiesen

Sehschwäche: Immer mehr Menschen sind auf Sehhilfe angewiesen
von 26. August 2019

Jeder dritte Deutsche braucht eine Brille

Zusätzlich wurde in einer groß angelegten Allensbacher Studie die Sehgewohnheiten seit dem Jahr 1954 beobachtet. Vor allem innerhalb der letzten 15 Jahre ist eine starke Zunahme zu erkennen. Durch die veränderten Seh- und Lesegewohnheiten ist mittlerweile jeder dritte Deutsche auf eine Sehhilfe angewiesen ist. Interessant ist, dass vor allem Akademiker von der zunehmenden Sehschwäche betroffen sind. Grund hierfür: Viele Akademiker arbeiten über einen längeren Zeitraum bei Kunstlicht vor Computerbildschirmen.

Gerade ungünstige Lichtbedingungen, reduzierte Blinzelfrequenz, Nutzung von Displays mit Blaulicht und zu wenig Tageslicht fördern die zunehmend auftretende Fehlsichtigkeit. Auch der steigende Smartphone-Konsum in der Freizeit spielt eine Rolle, da die minimale Augenbewegung nicht den natürlichen Sehgewohnheiten entspricht. Mit der Zeit passt sich das Auge an die veränderten Sehbedingungen an – eine Sehschwäche ist die Folge. Bei akuter Fehlsichtigkeit bieten Brillen oder Kontaktlinsen eine spürbare Erleichterung. Dank der zunehmenden Produktvielfalt können Sie als Kontaktlinsenträger Ihre Sehhilfe nach Ihren individuellen Tragebedürfnissen und dem eigenen Tagesablauf auswählen.

Lebenslange Pflege des Augenlichts ist wichtig

Es gibt viele Möglichkeiten, die eigene Sehkraft zu fördern und gesund zu halten. Augengesundheit beginnt jedoch nicht erst am Arbeitsplatz. Sehschwächen, die bereits im frühen Kindesalter auftreten, sollten schnellstmöglich behandelt werden. Das ergab eine im Jahr 2015 veröffentlichte Studie der Uni Mainz, welche die Wichtigkeit von entsprechenden Vorsorgeprogrammen betont. Demnach könnten viele Sehschwächen bereits während der Kindheit behoben werden. Mit zunehmenden Alter prägen sich diese jedoch immer weiter aus, sodass dann eine Sehhilfe unabdingbar für die betroffene Person wird. „Zu spät oder unbehandelt bleibt eine […] Schwachsichtigkeit […] eine lebenslange Bürde.“ so Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Direktor der Uniklinik in Mainz.

Auch während der Arbeit sind Erholungsphasen für das Auge essentiell. Der Aufenthalt draußen bei Tageslicht und der Wechsel zwischen verschiedenen Sehentfernungen sind genauso wichtig für die Gesundheit der Augen. Es ist ratsam, die Sehkraft regelmäßig zu trainieren und zu testen. Schließlich handelt es sich bei dem Sehnerv ebenfalls um einen Muskel, der sich an die einseitige Belastung anpasst. Mithilfe von kurzen Übungseinheiten können Sie im Alltag und am Arbeitsplatz ihren Sehnerv trainieren und einer Sehschwäche auf lange Sicht vorbeugen. Zudem bieten zahlreiche Optiker kostenlose Sehtests an.

Tipp: Kopfschmerzen, häufiges Blinzeln während der Arbeit am Computer, trockene Augen oder Sehprobleme beim Autofahren können Indikatoren dafür sein, dass eine Sehschwäche vorliegt. Im Zweifelsfall sollten Sie einen Optiker aufsuchen.