So schnell ist ein Auto überladen

von 22. April 2021

Doch nicht nur das zulässige Gesamtgewicht ist entscheidend. Auch die maximale Belastung der Vorder- und Hinterachse muss beachtet werden. Die maximale Achslast finden Autofahrer in Zulassungsbescheinigung Teil I unter 8.1 (Vorderachse) und 8.2 (Hinterachse). Das Gewicht im Auto verteilt sich allerdings nicht gleichmäßig auf beide Achsen. Ladung im Kofferraum schlägt eher auf der Hinterachse zu Buche, auch das Gewicht des Fahrers wirkt zu 55 Prozent auf die Hinter- und nur zu 45 Prozent auf die Vorderachse. Noch deutlicher sieht es bei einem Fahrradträger mit Rädern auf der Anhängerkupplung aus. Da dieser hinter der Achse angebracht ist, setzt eine Hebelwirkung ein und das Fahrzeug wird vorne leichter und auf der hinteren Achse umso schwerer. Eine Stützlast von beispielsweise 75 Kilo am Heck belasten die Vorderachse mit 34 und die Hinterachse mit 109 Kilo.

Zu viel Ladung oder gar Überladung ist gefährlich, da es die Fahrdynamik negativ beinträchtigen und das Unfallrisiko erhöhen kann. Der Bremsweg kann sich verlängern, auch Ausweichmanöver verlaufen träger und benötigen mehr Raum. Im Ernstfall kann das Auto trotz ESP ins Schlingern kommen. Nicht ohne Grund werden bei Überladung ein Bußgeld von bis zu 235 Euro und ein Punkt in Flensburg verhängt. Im Ausland können die Strafen sogar noch viel drastischer sein. In einigen Ländern darf man erst weiterfahren, wenn das Gewicht durch Ausladen wieder stimmt.

Das zulässige Gesamtgewicht oder die Achslasten kann man in einigen ADAC Prüfzentren wiegen, auch viele Gemeinden, Wertstoffhöfe oder Baustoffhandlungen haben Fahrzeug-Waagen. Wer weiß, dass er oft viel zulädt, für den kann die Anschaffung einer Radlastwaage sinnvoll sein.

So schnell ist ein Auto überladen