Die höchsten Teuerungsraten wurden im Oktober 2021 in den 3 Bereichen Verkehr(+12,5 %), Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe (+5,7 %) undNahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+4,5 %) ermittelt. Ohne die Entwicklungder Preise für Energie (+26,3 %) hätte die Teuerungsrate zum Vorjahr 3,3 % betragen.
Das durchschnittliche Preisniveau für Kraftstoffe lag im Oktober um 33,0 % über demVorjahresniveau, im Einzelnen erhöhten sich die Preise für Dieselkraftstoff um42,3 %, für Benzin um 30,3 % und für Autogas um 20,8 %. Gebrauchte Personenkraftwagen (Pkw) waren im Schnitt um 8,6 % teurer als vor einem Jahr, auch diePreise für neue Pkw zogen um 6,7 % an.
Hohen Einfluss auf die Preisentwicklung im Bereich des Wohnens hatte der Anstieg des Niveaus für neu abzuschließende Verträge für die Lieferung von Erdgas, einschließlich Umlage. Durchschnittlich war die Lieferung von Erdgas im Oktober um 28,5 % teurer als vor einem Jahr, daneben verteuerten sich Heizöl, einschließlich Umlage (+55,9 %), Strom (+11,6 %) und Flüssiggas (+67,6 %). Die Nettokaltmieten, überwiegend an Bestandsmieten gemessen, stiegen im Durchschnitt um 1,3 % im Vergleich zum Vorjahr.
Im Bereich der Nahrungsmittel und alkoholfreien Getränke waren deutliche Teuerungen zum Vorjahresmonat an vielen Stellen zu beobachten, so u. a. für Eier (+21,6 %), Speiseöle pflanzlichen Ursprungs (+21,1 %), Margarine und pflanzliche Fette (+14,2 %), Geflügelfleisch (+16,5 %), teilentrahmte Milch (+9,1 %), Teigwaren (+7,7 %), Rind- und Kalbfleisch (+6,6 %) und für Brot und Brötchen (+5,0 %).
Die Preise für Kaffee, Tee und Kakao lagen im Schnitt um 4,8 % über denen vor 12 Monaten, für Mineralwasser, Limonaden und Säfte um 4,1 %, für Wein um 4,5 %, für Bier um 11,1 % oder für Tabakwaren um 2,6 %.
Strukturellen Einfluss auf das aktuell hohe Niveau der Inflationsrate haben die temporäre Absenkung der Mehrwertsteuer im Zeitraum Juli bis Dezember 2020, die relativniedrigen Preise für Kraftstoffe und Heizöl im Vorjahr und die seit Januar 2021 eingeführte CO2-Bepreisung. Bis zum Ende des Jahres werden diese Effekte, neben angebots- und nachfragebedingten Teuerungen, verstärkend auf das Niveau der Inflationsrate wirken. Die Teuerungen bei neu abgeschlossenen Gaslieferverträgen für private Haushalte könnten zum Semesterbeginn Relevanz bei der Unterkunftssuche haben.
Weitere Informationen zum Thema Preise finden Sie im Internetangebotdes StatistischenLandesamtes Sachsen-Anhalt.
Die lange Zeitreihe oder die Basisdaten zum Thema Verbraucherpreisindex können über die Tabellen zum Verbraucherpreisindex (61111) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufenwerden.